Der Startschuss für Kinderland III ist gefallen

Saarwellingen · Das dritte Kita-Kinderland geht in Saarwellingen in die Bauphase. Am Dienstag war der Spatenstich auf dem Campus Nobel, in zwölf Monaten soll der Bau fertig sein.

 Beim Spatenstich für Kinderland in Saarwellingen erhielt die erwachsene Prominenz tatkräftige Unterstützung von den Kleinsten. Foto: Johannes A. Bodwing

Beim Spatenstich für Kinderland in Saarwellingen erhielt die erwachsene Prominenz tatkräftige Unterstützung von den Kleinsten. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Das Land stirbt aus, hieß es vor etlichen Jahren. Jetzt muss der Landkreis Saarlouis zusätzliche Krippen- und Kitaplätze bauen, um den Bedarf zu decken. Mit dem Bau von Kinderland III entstehen auf dem Campus Nobel in Saarwellingen 72 weitere Betreuungsplätze.

"Wir haben im Moment eine enorme Nachfrage nach Ganztagsplätzen", sagte Landrat Patrik Lauer vor dem Spatenstich in Saarwellingen. Mit ministerieller Genehmigung gebe es deshalb übergangsweise Notgruppen. Das Saarland sei einmal Schlusslicht in Deutschland gewesen, verwies Bildungsminister Ulrich Commerçon auf die Anzahl der Plätze vor Jahren. "In den letzten fünf Jahren ist es uns gelungen, sie um 81 Prozent zu steigern."

Kinderland III entsteht auf dem Campus Nobel in Saarwellingen. Dort war 2010 die erste Einrichtung dieser Art errichtet worden. Laut Patrik Lauer ist dieses Konzept noch immer eine Besonderheit im Saarland. Betreut werden Kinder ab der achten Woche bis zum Grundschulalter. Werktags von fünf bis 22.30 Uhr, an den Wochenenden je nach Bedarf. Es gibt keine Schließ- oder Ferienzeiten. 2014 folgte am gleichen Standort Kinderland II.

Die beiden Einrichtungen liegen im südwestlichen Eck des Campus Nobel an der Verbindung zur B 269 und damit angebunden an die A 8. Wegen der guten Erreichbarkeit nutzten Eltern aus großem Umfeld das Angebot. Kinderland III entsteht nun östlich der beiden Vorgänger und erstmals zweistöckig. "Deshalb bauen wir jetzt auch Stein auf Stein", sagte Geschäftsführer Ralf Weber. Ein weiterer Grund seien statische Anforderungen. Die beiden Vorläufer wurden in Holzständer-Bauweise errichtet.

980 Quadratmeter betrage die Gesamtfläche, erläuterte Architekt Thomas Becker. Im Erdgeschoss liegen die eigentlichen Gruppenräume. Die sind jeweils 50 Quadratmeter groß. Je zwei von ihnen teilen sich einen Wickel- und Schlafraum. Im Obergeschoss gebe es unter anderen einen Bewegungsraum sowie Räume für die Verwaltung. Werde es notwendig, den Bewegungsraum für behinderte Kinder erreichbar zu machen, "haben wir noch Platz, um einen Aufzug einzubauen", sagte Becker.

Das Gebäude wird ebenfalls eigenständig angelegt, beispielsweise mit eigener Küche. Die Kosten der gesamten Baumaßnahme ist auf 1,9 Millionen Euro veranschlagt.

40 Prozent Förderung gebe es über den saarländischen Krippenförderplan, stellte Weber dar. 30 Prozent aus einer Sonderförderung des Landes und 30 Prozent vom Landkreis. Die Restfinanzierung erfolge über die Kommunen. Für den Bau von Kinderland III sowie das hölzerne Mobiliar bevorzuge man Firmen aus der Region. Ab 2018 werden 260 Kinder in Kinderland betreut. Die neue Einrichtung trägt dazu 24 Krippen- und 48 Kitaplätze bei.

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