Fastnacht „Das ist unser höchster Feiertag“

Saarwellingen · Ausgelassen feiern die Greesen ihren Tag mit vielen anderen Narren vom Morgen bis tief in die Nacht in Saarwellingen.

 Elegant gekleidet wie anno dazumal halten die Greesen ihren Vortrag.

Elegant gekleidet wie anno dazumal halten die Greesen ihren Vortrag.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Wir hatten ein gutes Frühstück mit Eiern und Speck, einem Butterbrötchen und natürlich etwas Crémant“, verriet Alexa Schumacher gestern Vormittag am Rande des gerade gestarteten Greesentags in Saarwellingen. „Und den Tag über sollte man immer mal einen Sprudel dazwischen trinken, dann schafft man das bis in die Nacht“, ergänzte Anke Gerhard. Für die beiden „Wellinger Mädchen“ ist der Greesentag alles andere als eine Pflicht. „Das ist unser höchster Feiertag“, betonten sie. Dabei gehört für sie der Tag zum Fastnacht feiern dazu, ist zugleich aber auch eine lange und schöne Tradition. Und die wollten die beiden bis tief in die Nacht aufrecht halten.

Auf die Frage, was man als Zugereiste mitbringen muss, um als Greese zu bestehen, antwortete Alexa Schumacher spontan: „Trinkfest sein, viel Humor haben und vor allem, den Mut haben, schroh auszusehen“, lachte sie. Die beiden Damen hatten sich übrigens für die Variante Schminken entschieden, die Masken, das wissen sie aus Erfahrungen, fangen nach einer gewissen Zeit an zu scheuern. Doch auch sie, mal nur als Halbmaske, mal aber auch das ganze Gesicht bedeckend, wurden gestern mit einer gehörigen Portion Stolz zum Greesenzug bereits am Vormittag getragen.

Gleich von drei Richtungen aus setzten sich die Damen, aber auch einige Herren waren in den Reihen der Greesen zu erkennen, Richtung Rathaus in Marsch. Das Wetter – trocken und kalt – spielte mit, bot die idealen Voraussetzungen für einen ausgelassenen Tag. Unterstützung erhielt der Greesenverein dabei auch in diesem Jahr von den Saarwellinger Karnevalsgesellschaften inklusive ihrer Tollitäten, aber auch von einigen Schulen aus der Umgebung.

Sie alle halten die Tradition hoch, wie Norbert Müller-Adams, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, zugleich auch Ehrenvorsitzender der Gold-Blauen Funken erklärte. Ihm gehörte nach dem gemeinsamen Marsch der Garden und Prinzenpaare auf die Bühne das Wort. Dem Saarwellinger Nationalfeiertag, verkündete er, wolle man mit dem Narrenbaum ein ganz besonderes Denkmal setzten. Zum ersten Mal ziert der Baum mit den Emblemen der Wellinger Fastnacht den Schlossplatz.

Bei genauem Betrachten wird schnell klar, hier wird die Welt gekonnt auf den Kopf gestellt. Nicht etwa in der Baumkrone hat eine Greese ganz oben Platz genommen, sondern in den Wurzeln, die beim Narrenbaum in den Himmel ragen. Eigentlich, verriet Müller-Adams, sollte der Baum erst am Vormittag im Beisein der zahlrechen närrischen Gäste gesetzt werden, doch aus Sicherheitsgründen wurde die Aktion in die frühen Morgenstunden vorverlegt.

 Wohlbehütet sind die Greesen in Saarwellingen unterwegs.

Wohlbehütet sind die Greesen in Saarwellingen unterwegs.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Nicht aber die beiden Feuerwerksfontänen, die zu Ehren des Narrenbaumes gezündet wurden. Dies geschah allerdings mit einigen Ladehemmungen, bedurfte erst eines weiteren Liedbeitrags des Musikvereins Harmonie Saarwellingen. Der kam übrigens stilecht ebenfalls mit Greesenkostümierung daher. Während die Schulen mit ihren einstudierten Tänzen die Bühne rockten, zog es die ersten Greesen bereits in die Lokale. Schließlich wird der Saarwellinger Nationalfeiertag nur einmal im Jahr gefeiert – und das kann ganz schön feuchtfröhlich werden.

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