Spiel mit Farben und Strukturen Ein Spiel mit Farben und Skulpturen

Saarwellingen · Werke des Riegelsberger Künstlers Werner Bärmann sind in der Ausstellung „Positionen“ zu sehen.

 Gemälde von Rita Burgwinkel und Skulpturen von Werner Bärmann sind derzeit im Alten Rathaus Saarwellingen zu sehen.

Gemälde von Rita Burgwinkel und Skulpturen von Werner Bärmann sind derzeit im Alten Rathaus Saarwellingen zu sehen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Ein Spiel mit Farben und Strukturen und der Fantasie der Betrachter ist die Ausstellung „Positionen“ in Saarwellingen. Am Sonntagmorgen eröffneten Rita Burgwinkel und Werner Bärmann den Blick auf ihr Schaffen mit einer Vernissage im Kulturzentrum Altes Rathaus. 26 großformatige Gemälde aus den vergangenen zwei Jahren zeigt Burgwinkel. Bärmann stellt 13 Skulpturen aus, von nur handgroßen Figuren bis zu brusthohen Werken. „Die Körperformen sind abstrakt“, erklärte Bärmann, „und ich versuche, das Wesentliche zu treffen“. Dabei entwickeln sich die gerundeten Formen seiner Figuren. Beispielsweise die „Lesende“, die mit verschränkten Beinen dasitzt, das große Buch auf den Knien, und wirkt, als sei sie eins geworden mit der Lektüre.

Mit Bildhauerei habe er 1980 angefangen, sagte Bärmann und begann zu lächeln. Angeregt habe ihn ein Freund, „der hat Grabsteine gemacht“. Seine eigenen Vorstellungen manifestieren sich in Skulpturen aus Vollbronze und Sandstein. Sie stehen auf dünnen Stahlstäben, auf Stein oder altem Holz, wie dem von Eichen oder Birken. Seit zwölf Jahren fertige er auch Skulpturen aus Bronze, erläuterte die Laudatorin Brigitte Quack. Die Objekte seien feinfühlig und subtil und wirkten leicht, trotz des schweren Materials.

Rita Burgwinkel habe seit 1980 eine eigene Werkstatt und ein eigenes Atelier, stellte Quack dar. Vor 20 Jahren habe sie ihr keramisches Wirken auf Gemälde ausgeweitet. Auch dabei arbeitet Burgwinkel mit Strukturen. „Ich trage zuerst eine Strukturpaste auf“, sagte sie der SZ. Sie lege sich aber noch nicht fest, sondern „die Farben verbinden sich mit der Struktur“. Akzentuierte Linien kämen erst zum Schluss ins Bild. „Die Interaktion zwischen Bild und Betrachter finde ich wichtig. Deshalb gebe ich den Gemälden absichtlich keine Titel.“

Wer sich dann ungezwungen auf die vielfach kräftigen Farben einlässt, entdeckt Landschaften, Figuren, Pflanzen oder Gesichter. „Sie kann ihre Gemälde sich frei entfalten lassen“, interpretierte Quack. Daraus entstehe je nach Bild eine eigene Dramatik und eine äußerst bewegte Farbgebung. Schwarze Akzente darin stärkten den räumlichen Eindruck, vermittelten Tiefe auf der reliefhaft strukturierten Leinwand. „Dass sie von der Plastik kommt, ist unverkennbar.“

Zur Eröffnung trug Liedermacher Wolfgang Winkler nachdenkliche Beiträge vor. Zum Abschluss am 11. November wird der Journalist Gerhard Alt ab 11 Uhr ein Gespräch mit beiden Künstlern moderieren. Die Ausstellung „Positionen“ erfolgt in Kooperation mit Gemeinde und Förderverein „Kulturtreff Altes Rathaus“. Sie ist geöffnet bis Sonntag, 11. November, jeweils Dienstag bis Sonntag, 18 bis 22 Uhr. Eintritt frei.

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