An Mariä Himmelfahrt wird wie eh und je der Kräuterwisch gesegnet

Schwarzenholz · Bis zu 400 Gläubige werden am Samstag, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt, an der Mariengrotte in Schwarzenholz zu einem festlichen Gottesdienst mit Weihe der so genannten Kräuterwische erwartet. Der Brauch ist uralt.

 Grotte mit der Statue der so genannten „Gnadenreiche Madonna“ in Saarwellingen-Schwarzholz. Foto: Both

Grotte mit der Statue der so genannten „Gnadenreiche Madonna“ in Saarwellingen-Schwarzholz. Foto: Both

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Der Gottesdienst mit der Weihe der Kräuterwische an der Schwarzenholzer Mariengrotte (verlängerte Humesstraße) beginnt um 10.30 Uhr. Zelebriert wird er von Pater Johannes Thy. Es werden zusätzliche Bänke aufgestellt, und Parkraum fehle auch nicht, versicherte gestern Edi Heckmann, der sich mit seiner Frau Gertrud und einer Gruppe Helfer um die Grotte kümmert. Eine feste Zusammensetzung des Straußes gibt es nicht. Der "Kräuterwisch" besteht aus Kräutern und Heilkräutern, die man zur Segnung mitbringt.

Typisch sind Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und Getreidesorten. Oft achten die Gläubigen auf die Zahl der verschiedenen Kräuter: sieben zum Beispiel, eine alte heilige Zahl, neun 12, 24, gar 72 - es gibt viele Zahlen mit religiöser Symbolik. Manche Zahlen-Bedeutung weist wie der Brauch selbst in die vorchristliche, keltische oder germanische Zeit zurück. In der Kirche üblich wurde die Segnung des Kräuterstraußes spätestens um 1000. Der Termin, Mariä Himmelfahrt, 15. August, erklärt sich aus Legenden, die von Maria und Blumen handeln. Die spirituelle Gedanke ist einfach: Die Gläubigen beten zu Maria, dass sie die Heil- und Schutzkraft der Kräuter entfalten hilft. Letztlich äußert sich das alte religiöse Anliegen um Schutz - aber auch Dank für die Vielfalt der Schöpfung.

Bei schlechtem Wetter, sagte Edi Heckmann, werde der Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Bartholomäus verlegt. Und: Die Glocken dieser Kirche erinnern nicht an die Kräuterwisch-Messe. Sie läuten derzeit wegen Schäden im Gebälk gar nicht.

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