An Erminig begeistert mit bretonischer Tradition

Saarwellingen · Zur Feier von 40 Jahren auf der Bühne hat die Band An Erminig nun in Saarwellingen gespielt. Bei ihrer „Quarante“-Tour präsentierte sie Eigenkompositionen, traditionelle bretonische Tänze und alte Seemannslieder.

 Der häufige Wechsel der Instrumente ist ein Kennzeichen der Musiker von An Erminig. Foto: Alexandra Broeren

Der häufige Wechsel der Instrumente ist ein Kennzeichen der Musiker von An Erminig. Foto: Alexandra Broeren

Foto: Alexandra Broeren

"Quarante": Das ist der Name des Bühnenprogramms, mit dem An Erminig, Kultband für Liebhaber bretonischer und keltischer Folklore, ihr 40. Bühnenjahr feiert. Nachdem die "Quarante"-Tour die drei Musiker bereits durch die ganze Bundesrepublik geführt hat, haben sie jetzt im alten Saarwellinger Rathaus Station gemacht. Dabei hat sich das alte Saarwellinger Rathaus einmal mehr als überaus sympathischer Spielort erwiesen, mit gemütlichen Tischgruppen und viel Platz zum Tanzen.

Diesen Platz zum Tanzen haben die Fans bretonischer Tanzmusik dann auch ausgenutzt. Denn es waren nicht nur Mitglieder des bretonischen Tanzkreises Saarlouis gekommen, sondern auch Aktive von Tanzkreisen aus Saarbrücken und Lothringen. Eine echte bretonische Fest-Noz, eine Festnacht also, mit vielen Reihen-, Rund- und Kettentänzen und auch schnellen Walzern, denn ihr Geburtstagsprogramm haben An Erminig bunt durchmischt.

Zu hören waren einige der vielen Eigenkompositionen der Gruppe, traditionelle Tänze aus den verschiedenen bretonischen Gebieten, süffige Balladen und natürlich viele alte Seemannslieder. Diese gab es früher übrigens in zwei Versionen, wie Frontfrau Barbara Gerdes erklärte. Denn die jugendfreie Version, die an Land gesungen wurde, unterschied sich schon ziemlich von den sehr viel deftigeren Variationen, mit denen sich die Seeleute die lange Zeit an Bord vertrieben.

Und natürlich sangen An Erminig auch Balladen von ganz schrecklichen Dingen, wie die Geschichte von dem Schiff, das aufgelaufen ist, weil die Dorfbewohner es mit einem gefälschten Leuchtfeuer in den Abgrund gelockt haben. Oder die Ballade vom Schiffsjungen, der freiwillig für seinen Kapitän in den Tod gehen wollte.

Bei einem Konzert von An Erminig - zu Deutsch übrigens das Hermelinchen, das Wappentier der Bretagne, - gibt es nämlich neben toller Musik und viel Gelegenheit zum Tanzen auch ganz viele Geschichten aus der Bretagne. Erstaunlich wie immer ist die Flexibilität, mit der Barbara Gerdes sowie Andreas und Hans Martin Derow ihre Instrumente wechseln, von der keltischen Harfe über Dudelsack, Violine, Gitarre, Flöten und Akkordeon.

Ein Abend mit An Erminig ist auch immer ein Abend mit Freunden. Man kennt sich schließlich. Denn die Gruppe hat sich zwar 1975 in Bonn zusammengefunden, "als Schulband", wie sich Barbara Gerdes lachend erinnert, die Musiker haben sich bereits 1976 in der Region niedergelassen, im lothringischen Rouhling und in Bous.

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