Altmeier weckt Liebe zur Natur

Saarwellingen · Die Aktion „Saarlands Beste“ feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass stellen wir in einer Serie die Jahressieger von einst vor. Wie haben sie ihre Gewinne eingesetzt, wie engagieren sie sich heute? Im sechsten Teil geht es um den Gewinner von 2009: Josef Altmeier lehrt Menschen den Umgang mit der Natur.

 Josef Altmeier steht im Lachwald vor der Gericke-Eiche. Foto: Dietze

Josef Altmeier steht im Lachwald vor der Gericke-Eiche. Foto: Dietze

Foto: Dietze

Der Waldpädagoge Josef Altmeier hat tausenden Kindern, Schülern, aber auch vielen Erwachsenen gelehrt, die heimische Natur zu verstehen, zu schätzen und zu lieben. Die Begegnung mit ihm ist immer auch eine Begegnung mit der Natur.

Ein Mann in altertümlicher Tracht mit Wanderstab im Saarwellinger Lachwald, an einem moosbewachsenen Stein vor einer meterdicken Eiche; ein mythisch anmutendes Bild. Die alten Germanen stellten sich den Kosmos als gigantischen Weltenbaum vor, dessen höhere Regionen von den Göttern besiedelt wurden. Ihre oberste Gottheit Wotan trat als alter Mann mit einem Spitzhut und langem Wanderstab in Erscheinung, wenn er unter den Sterblichen wandelte.

Und tatsächlich spricht Josef Altmeier von einem mystischen Ort, wenn er erzählt, dass es sich bei dem Findling wahrscheinlich um eine keltische Kultstelle handele. Die alte Gericke-Eiche, der älteste Baum der Region, wurde vor 260 Jahren gepflanzt. Doch mit seinem eigenen Erscheinungsbild hat dies alles nichts zu tun, sondern mit "Corporate Identity" (die Erkennungsmerkmale eines Unternehmens), erklärt Altmeier, der früher im Management bei Globus beschäftigt war. Der Hut, den er seit 1967 besitzt, die Jacke, 25 Jahre alt, und den Stock trägt er zu jeder Gelegenheit, damit alle Kinder und Jugendlichen ihn als "Jäger Sepp" erkennen; darunter sei er im ganzen Saarwellinger Umkreis bekannt.

Um das Erkennen und Wiedererkennen von Pflanzen, Tieren und den Zusammenhängen in der Natur geht es auch bei seinen waldpädagogischen Spaziergängen, Spielen und Vorträgen. So spielt er etwa mit Grundschülern ein Spiel namens "Wald-Memory". Die Kinder haben die Aufgabe, Gegenstände des Waldes zu suchen. Auch will Altmeier erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen die Natur mit allen Sinnen erfahren. Um Naturgefühl zu erzeugen, lässt er Kinder mit verbundenen Augen Bäume und Pflanzen ertasten, um ihnen die Eigenarten der Fauna sinnlich erfahrbar zu machen. "Nur was man kennt, kann man auch schätzen und lieben." Altmeier hatte als Saarlands Bester 2009 eine Indonesienreise gewonnen.

Die Saarbrücker Zeitung würdigt außergewöhnliches Engagement mit dem Preis "Saarlands Beste". Im Fokus stehen Personen, Gruppen und Vereine, die Menschen oder Tieren helfen oder sich für andere einsetzen. Wenn Sie solche Menschen oder Gruppen kennen, senden Sie Ihre Vorschläge an die Saarbrücker Zeitung unter dem Stichwort "Saarlands Beste", Gutenbergstraße 11-23, 66103 Saarbrücken, oder schreiben Sie eine E-Mail an saarlands-beste@sz-sb.de.

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