Saarlouis. Norbert Mannschatz ist neuer Vorsitzender des Stadtverbandes der Linken in Saarlouis. Mannschatz, ein Linker der ersten Stunde und gelernter Betriebswirt, säße eigentlich im Landtag, wenn Parteichef Oskar Lafontaine sein Mandat nicht doch angenommen hätte. Eine Schiedskommission der Partei habe ihn zum rechtmäßigen Vorsitzenden des Stadtverbandes Saarlouis der Linken erklärt, sagte Mannschatz gestern. Vorausgegangen war der Rücktritt des Vorsitzenden Dirk Scholl im Sommer. Bei der Neubesetzung kam es zum Streit in der Partei. Laut Mannschatz hatte der Ortsverein Roden beim Parteivorstand, geführt von Karola van der Graaf, erfolgreich beantragt, die Neuwahl zu verschieben. Zu einem neuen Termin sei zwar eingeladen worden, doch auch die Einladung zum alten sei bestehen geblieben. So wurden auf zwei Veranstaltungen sowohl Berthold Klein als auch Mannschatz zu Vorsitzenden gewählt. Eine Schiedskommission habe nun mit Verweis auf den Antrag zur Verschiebung festgestellt, dass er gewählter Vorsitzender sei, erklärte Mannschatz. "Bloß kommissarisch", sagt dagegen van der Graaf, "denn wir gehen zur Bundesschiedskommission". Sie sagt: Zuerst habe der alte Vorstand rechtmäßig und erst dann die Rodener Gruppe unrechtmäßig zur Wahl eingeladen. Unterdessen hat der Fraktionschef der Linken im Saarlouiser Rat, Berthold Zimmermann, seinen Austritt aus dem Rat erklärt, dies aus gesundheitlichen Gründen, wie zu hören war. Die Linken haben bei der Kommunalwahl auf Anhieb fünf der 45 Sitze im Stadtrat Saarlouis (12,5 Prozent) gewonnen. Aus der Fraktion war aber der Spitzenkandidat Dirk Scholl rasch ausgeschieden, der seitdem als Linker ohne Fraktionszugehörigkeit im Rat sitzt. we