Zufriedenheit schließt Wünsche nach Verbesserung nicht aus

SAARLOUIS · Umfrage: Was Bürgerinnen und Bürger in Saarlouis vom neuen Landtag erwarten. Mancher sagt, es habe sich leider nichts geändert.

 Christoph Görgen Fotos: Jana Rupp

Christoph Görgen Fotos: Jana Rupp

Die Saarländer scheinen mit ihrer Regierung zufrieden zu sein. Das hat die Landtagswahl am Sonntag gezeigt. Denn die CDU bleibt mit Ministerpräsidentin Annegret-Kramp-Karrenbauer weiterhin an der Spitze und auch die große Koalition bleibt wohl bestehen. Die Saarbrücker Zeitung hat in der Saarlouiser Innenstadt nachgefragt, wie glücklich die Wähler mit dem neuen Landtag sind und welche Erwartungen sie nun an ihn stellen. Der 74-jährige Alfons Neisius zum Beispiel ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden und wünscht sich für die Zukunft weiterhin Kontinuität. Der selben Meinung ist auch Christoph Görgen, 53 Jahre, aus Ensdorf. Er sagt: "Das Saarland hat Stabilität gewählt, und das ist auch gut so."

Dieser Meinung schließt sich Wilfried Eibes, 72 Jahre aus Lisdorf an. "Aber für die Zukunft wüsche ich mir mehr Sicherheit für Jugendliche", betont er, "Erst letzte Woche ist mein Enkel überfallen worden." Über das Wahlergebnis freut sich auch die 31-jährige Julia Weiten. Sie sagt: "Es ist das beste, was dem Saarland passieren konnte. Annegret Kramp-Karrenbauer repräsentiert das Saarland einfach super." Sie würde sich zudem noch wünschen, dass junge Familien weiter gefördert werden.

Ebenfalls zufrieden ist Ursula Reichert, 36 Jahre, aus Saarwellingen-Reisbach. "Besonders gut finde ich unser Sozialsystem. Ich hoffe, dass Obdachlose weiter unterstützt werden", führt sie an.

Ganz anders wiederum sieht das Peter Nobert. Der 60-jährige erklärt: "Es hat sich leider nichts geändert. Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht und finde es schade, dass die Grünen nicht mehr dabei sind." Nobert engagiert sich selbst stark für Flüchtlinge und würde sich wünschen, "dass sich in Zukunft noch mehr für Flüchtlinge eingesetzt wird und dass weniger von ihnen abgeschoben werden. Vor allem nicht nach Afghanistan."

Unglücklich über die kaum veränderte Zusammensetzung des Landtages ist auch der 63-jährige Uwe Eckhardt. Der Saarbrücker würde am liebsten alles ändern. "Am meisten ärgert mich die unnötige Geldverschwendung. Man sollte fair sein und das Geld lieber dort investieren, wo es dringend gebraucht wird. Überall werden Steuern verschwendet. Im Saarland ist es die Fischzucht und der vierte Pavillon und im Rest vom Land zum Beispiel Flughafen Berlin Brandenburg und die Hamburger Elbphilharmonie." Außerdem betont er, dass "etwas dafür getan werden muss, damit man von seiner Arbeit und auch später von seiner Rente leben kann. Die 400-Euro Jobs sind doch Ausbeutung."

 Wilfried Eibes

Wilfried Eibes

 Julia Weiten

Julia Weiten

 Ursula Reichert

Ursula Reichert

 Peter Nobert

Peter Nobert

 Uwe Eckhardt

Uwe Eckhardt

Tim Siebenschuh, 28 Jahre, aus Lebach, stört es, dass es die AfD jetzt in den saarländischen Landtag geschafft hat. "Gut, dass sie nicht noch mehr Stimmen bekommen hat", erläutert er. Im Gegensatz zu Eckehardt und Nobert findet er es aber nicht schlimm, dass fast alles beim Alten geblieben ist.

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