Zonta-Preis Zonta-Club ehrt musikalische Frauen

Saarlouis · Zum fünften Mal ist der Kulturpreis in Saarlouis vergeben worden – unter anderem für ein Musical-Projekt.

 Preisträgerinnen und Jury des Kulturpreises des Zonta-Clubs Saarlouis freuen sich gemeinsam. Er wird alle zwei Jahre an Frauen verliehen.

Preisträgerinnen und Jury des Kulturpreises des Zonta-Clubs Saarlouis freuen sich gemeinsam. Er wird alle zwei Jahre an Frauen verliehen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Seit dem Jahr 2010 verleiht der Zonta-Club in Saarlouis alle zwei Jahre den Kulturpreis an Frauen, die einen engen Bezug zum Saarland haben. Nachdem der Reigen mit Musik zur Premiere eröffnet wurde, durften sich inzwischen Tänzerinnen, Literatinnen und Bildende Künstlerinnen über den Preis der Zonta-Frauen aus Saarlouis freuen. Nun stand am Freitagabend erneut die Musik auf der Bühne und im Mittelpunkt der Ehrungen. Statt vieler Worte durch die amtierende Präsidentin Claudia Wiotte-Franz, gab es zunächst einmal eine Kostprobe des Könnens der ersten Preisträgerin des Abends.

Mit Viviana Milioti stand eine junge Sängerin aus Fraulautern auf der Bühne, die sich schon in zahlreichen Auftritten ihr Fanpublikum erobert hat. Mit ihrem Liedbeitrag sorgte sie mit ihrer glasklaren Sopranstimme für den ersten Gänsehautmoment des Abends. Der war auch der zweiten Preisträgerin, Isabell Spindler, gewiss. Die Musikpädagogin war nicht allein gekommen, hatte einige Akteure des krachenden Musicals bereits vor der Uraufführung am 5. Juni mit ins Theater am Ring gebracht. Und das, was die Jungen und Mädchen der Louis-Braille-Schule aus Lebach in diesem musikalischen Inklusionsprojekt unter dem Titel „Wonderful“ mitgebracht hatten, ging allen Gästen und auch den übrigen Preisträgerinnen unter die Haut.

In ihrer Laudation brachte es Julia Hennings, Kulturamtsleiterin der Stadt Saarlouis und Jurymitglied beim Zonta-Kulturpreis, auf den Punkt: „Es ist das Selbstverständnis, mit dem Isabell Spindler alles angeht. Sie geht einen Weg, auf dem sie nichts in Frage stellt, durch Menschen wie sie, wird die Welt eine bessere“, erklärte Hennings. Mit dem Song „Mit offenen Ohren durch die Welt“ eroberten die Akteure auf der Bühne vor der Pause die Herzen des Publikums im Handumdrehen; der Beifall wollte nicht enden.

Die Vielfältigkeit der Kultur, die im Saarland zu den unterschiedlichsten Konzertmomenten einlädt, zeigte sich an der Auswahl der Preisträgerinnen. Zahlreiche Bewerbungen waren eingegangen. Die Jury hatte die Qual der Wahl, die Bewerbungen, betonte Wiotte-Franz, überraschten durch ein ausgesprochen hohes Niveau. Mit dem Quartett Camire aus Saarbrücken standen vier Frauen auf der Bühne, deren beruflicher Alltag weit auseinander liegt, deren musikalisches Wirken sie jedoch harmonisch vereint. Die barocken Musikstücke zauberten ein ganz besonderes Flair in den Festsaal. Die Laudatio auf dieses außergewöhnliche Quartett hielt Jutta Stamm, frühere Redakteurin bei der Saarbrücker Zeitung. Sie lobte das musikalische Können, aber auch das soziale Engagement der vier Frauen, die nicht nur aufspielen, sondern immer überlegen, was sie ihren Zuhörern mit der Stückauswahl vermitteln wollen. Schließlich gab es mit Anne-Catherine Schmitt ganz moderne, selbst komponierte Songs für das begeisterte Publikum. Nach 2012 bringt sie in diesem Herbst ihre zweite CD auf den Markt, bewegt sich, wie auch Viviana Milioti abseits des Main­streams. Dafür gab es von Laudatorin Sieglind Montada-Specht vom Zonta-Club großes Lob. „Behaltet euch eure Eigenwilligkeit, berührt die Menschen mit euren Texten, eurer Stimme und eurer Musik“, gab sie den beiden Nachwuchstalenten mit auf den weiteren Weg.

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