ZDF-Krimidreh Ein Militärflugplatz mitten in der Stadt

Saarlouis · Beim ZDF-Krimidreh in der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis „verschwindet“ kurzzeitig das Industriegebiet.

 Schauspielerin Christina Hecke und ihr Kollege Robin Sondermann drehen auf dem Kasernengelände eine Szene, in der es um die Ermittlung eines Alibis geht.

Schauspielerin Christina Hecke und ihr Kollege Robin Sondermann drehen auf dem Kasernengelände eine Szene, in der es um die Ermittlung eines Alibis geht.

Foto: Thomas Seeber

Läuft alles wie geplant, bekommt Saarlouis demnächst einen Militärflugplatz – direkt an der Graf-Werder-Kaserne in der Wallerfanger Straße. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein bisher geheim gehaltenes Bauprojekt der Bundeswehr, sondern um eine technische Spielerei. Der Flugplatz soll nämlich nur ganz kurz in einem Film zu sehen sein. Verantwortlich dafür ist die Produktionsfirma „Network Movie“, die gerade am zweiten Teil der neuen saarländischen ZDF-Krimireihe „In Wahrheit“ arbeitet und seit zwei Wochen in Saarlouis und Umgebung dreht.

Regisseur Matthias Tiefenbacher und sein Team haben am Montag in der Kaserne vier Szenen für den Krimi gedreht. In diese Szenen sollen in der Postproduktion Aufnahmen eines Militärfliegers tricktechnisch eingefügt werden. Beabsichtigt ist, dass die Mauer zum Industriegebiet später zum Flugplatz-Hintergrund wird.

Der Drehtag – es ist der zehnte von zweiundzwanzig – beginnt sehr früh. Gegen 5.30 Uhr rollen die ersten Fahrzeuge der Crew auf das Kasernengelände. Es ist dunkel, nass und kalt. Um es halbwegs warm zu haben, tragen die Crewmitglieder dicke Jacken, Mützen und Handschuhe.

Ab 6 Uhr stehen die Schauspieler vor der Kamera. Unter ihnen Christina Hecke. Sie spielt Hauptkommissarin Judith Mohn. Im Film – und das ist auch der Grund für den Dreh in der Kaserne – besteht zwischen der Bundeswehr und Heckes Figur eine Verbindung. Frank Mertens (gespielt von Hary Prinz), Vater der zu Beginn des Krimis ermordeten Jette, ist Major und Nato-Verbindungsoffizier. Außerdem ist er ein alter Freund und Kamerad von Niklas (Juergen Maurer). Und Niklas wiederum ist der Ehemann von Kommissarin Mohn.

In der Kaserne wird die Szene gedreht, in der Niklas seinen Freund Frank am Bundeswehrstützpunkt aufsucht, nachdem er von Jettes Tod erfahren hat. In einer zweiten Szene stoßen Mohn und ihr Kollege Freddy Breyer (Robin Sondermann) dazu, um Franks Alibi in der Tatnacht abzufragen.

Die Aufnahmen in der Kaserne wurden lange geplant. Notwendig war, wie in solchen Fällen üblich, eine Genehmigung des Bundesverteidigungsministeriums. 30 Soldaten sind am Dreh beteiligt. Sie spielen sich selbst. Meist sind sie im Hintergrund bei – gestellten – Übungen zu sehen.

Regisseur Tiefenbacher und seine Crew sind mit den bisherigen Dreharbeiten zufrieden. „Wir haben alle Motive, die wir brauchen, gefunden“, sagt Tiefenbacher. Das Saarland sei für ihn Neuland gewesen. Aber es sei sehr interessant hier. Vor allem die Natur findet er beeindruckend. Hauptdarstellerin Hecke stimmt ihm zu. „Hier in der Gegend gibt es viele charmante Ecken.“ Bereits nach ein paar Tagen habe sie sich in der Stadt sehr wohl gefühlt. „Ich bleibe während der Dreharbeiten auch an den Wochenenden in Saarlouis“, erzählt die 38-Jährige. Samstags geht sie gerne auf den Bauernmarkt, um Blumen und Kräuter zu kaufen; und auch im Aqualouis war sie schon.

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