"Wir sind eine große Familie"

Saarlouis. "Füchse kommen zum Pokal-Schlager nach Saarlouis - Stadtgartenhalle ausverkauft", titelte die Handball-Gemeinschaft (HG) Saarlouis auf ihrer Internetseite. Die Zweitligisten trafen gestern Abend im DHB-Pokalspiel vor heimischer Kulisse auf den Handball-Erstligisten aus Berlin. Der Pokalknaller ist seit Wochen ausverkauft

Saarlouis. "Füchse kommen zum Pokal-Schlager nach Saarlouis - Stadtgartenhalle ausverkauft", titelte die Handball-Gemeinschaft (HG) Saarlouis auf ihrer Internetseite. Die Zweitligisten trafen gestern Abend im DHB-Pokalspiel vor heimischer Kulisse auf den Handball-Erstligisten aus Berlin. Der Pokalknaller ist seit Wochen ausverkauft. Und während sich das Handballteam selbst hoch konzentriert auf das Spiel vorbereitete, lief hinter den Kulissen dieses Großereignisses eine kleine logistische Meisterleistung ab. Und genau da schaute die SZ vor Spielbeginn einmal genauer hin.Bereits zwei Stunden vor dem Spiel herrschte vor der Stadtgartenhalle reges Treiben. An den Bier- und Essenständen ging es rund, in der Halle selbst zeigte das Helferteam großen Einsatz. Paul Morguet ist einer davon und zuständig für die Logistik beim Getränkeverkauf. "Spaß am Handball und einen hohen Identifikationsfaktor mit dem Verein" bringen ihn seit über 20 Jahren zur ehrenamtlichen Mithilfe. "Zwischen 40 und 60 Helfer engagieren sich hier", sagte Peter Wagner, zuständig für die Pressearbeit der HG Saarlouis. Alles lief Hand in Hand, von Anspannung keine Spur. Der Eindruck war: Hier herrscht Routine, "eine eingespielte Familie", wie Wagner meinte. "Das sind zum großen Teil Menschen, die sich seit weit über 20 Jahren ehrenamtlich für den Verein einsetzen", sagte Wagner. Menschen, wie Harald Amann, der zweite Vorsitzende. Er ist zuständig "für das ganze Drumherum", sagte er. Als aktiver Spieler durfte er nach eigenem Bekunden viele schöne Dinge erleben. "Nun möchte ich dem Verein davon etwas zurückgeben", erklärte er sein Engagement.

Ein ehemaliger Aktiver und heute engagierter HG-Helfer ist Michael Port, oder wie Wagner ihn beschrieb: "Die Stimme des Vereins." Er ist - wie viele Helfer - waschechter Lisdorfer und in seiner Familie gab es entweder aktive Sänger oder aktive Handballer. Sein Vater betreute seinerzeit die Bundesligamannschaft, sein Großvater war Ehrenvorsitzender. Die Stadtgartenhalle sei sein Wohnzimmer. "Das, was ich hier während den Spielen erlebe, möchte ich als Sprecher den Zuschauern vermitteln", erklärte er.

Als starkes Team präsentieren sich auch Ilka Morguet, Marita Amann, Patricia Marx und Birgit Stark. Sie sind die Frauen hinter dem Prosecco-Stand, sind zuständig für Fan-Shop und die Tombola während der Heimspiele. Wie Stark erklärte, habe man den Prosecco-Stand eingerichtet, um Spielerfrauen nach dem Spiel länger bei Laune zu halten. "Wir sind eine große Familie", erklärte sie. Eine Aussage, die alle Befragten unterstrichen.

Auch Detlef Frey, der noch nicht allzu lange dem Verein die Treue hält. Frey hat eine besondere Rolle, er fährt nämlich den Mannschaftsbus. "Mittlerweile bin ich ein echter Fan geworden", sagte er. Die Stimmung und das Miteinander sei "irgendwie etwas ganz anderes als beim Fußball", meinte er. Und das gefällt ihm besonders.

Der Busfahrer hatte gestern die Aufgabe, die Berliner Füchse vom Flughafen abzuholen. Und er wird sie heute auch wieder hinbringen. "Die sind ganz in Ordnung", sagte er. Frey habe sich gar getraut, ein paar Witze während der Fahrt zu machen. "Ich habe den Spielern klar gemacht, dass der Sieg in Saarlouis bleibt", verriet er.

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