Tag des Handwerks Wie Steinmetze, Bäcker und Tischler arbeiten

Saarlouis · Zum dritten Mal kam der Tag des Handwerks nach Saarlouis. Rund 150 Handwerker aus dem Saarland zeigten auf dem Kleinen Markt ihr Können.

 Tag des Handwerks in Saarlouis Foto: Johannes A. Bodwing

Tag des Handwerks in Saarlouis Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Die Zahlen sind beeindruckend. Rund 12 000 Handwerksbetriebe gibt es im Saarland mit etwa 64 000 Beschäftigten und einem Drittel der saarländischen Auszubildenden. Davon schwärmte am Samstagmittag Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bei der Eröffnung des „Tag des Handwerks“. Auf dem Kleinen Markt in Saarlouis präsentierte sich an 20 Ständen ein Querschnitt der Handwerkslandschaft mit rund 150 saarländischen Handwerkern. Die Palette der Berufe reichte von Bäcker über Schornsteinfeger, Elektriker und Mechatroniker bis hin zu Augenoptiker und Informationstechniker.

Beim bundesweiten Tag des Handwerks sei man zum dritten Mal in Saarlouis, sagte Bernd Wegner, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes. Insgesamt war es die siebte Veranstaltung dieser Art im Saarland. Den Anfang hatte um 10.30 Uhr der Start einer Landkreis-Tour mit Elektrofahrzeugen gemacht. Von der Französischen Straße in Richtung Busbahnhof bildeten die Stände ein breites Spalier. Den Eingang markierte ein fast zwei Meter hohes Kirchenmodell aus Holz. Junge Friseure zeigten neueste Haarkreationen. „Es ist recht anspruchsvoll“, sagte Selina Stalter von der Friseurinnung. „Auch Mathe ist wichtig und chemische Kenntnisse.“ Ständig gebe es neue Frisuren, Trends und Make-ups. Zum sozialen Aspekt meinte Innungsfriseurin Victoria Kurz: „Ärzte und Friseure sind die, die man am Nächsten an sich ran lässt.“

Mit kraftvollen Schlägen hämmerte Lora Millen Steinsplitter aus einem Sandsteinblock. Die junge Frau ist Gesellin des Steinmetzhandwerks und begeistert von ihrem Beruf. „Megacool“, sagte sie. „Man ist draußen und sieht, was man gemacht hat.“ Der Steinblock, den sie den ganzen Tag über nach Vorlage in Form brachte, war für die Sanierung des Canisianums in Saarlouis bestimmt. Die Bearbeitung erfolge handwerklich „wie das früher war“, sagte dazu Sebastian Jager von der gleichnamigen Steinmetzfirma. Aber von der Planung bis zur Fertigstellung ist auch modernste Technik im Einsatz: Drohnen, Laservermessung und computergesteuerte Fräse.

„Wir arbeiten mit dem ganz normalen Besen, aber auch mit Drohnen und Messinstrumenten“, erläuterte Schornsteinfegermeister Eric Scherer in typisch schwarzer Arbeitskleidung. Beispielsweise werde der Feinstaub von Holzöfen ermittelt und die Temperatur des Rohres sowie am Eintritt in die Wand. An anderen Ständen fanden Brotprüfungen statt, zeigten Auszubildende die Arbeit in einer Schreinerei und demonstrierten den Aufbau elektrischer Schaltungen. Am Nachmittag wurden neue Auszubildende begrüßt, Betriebe ausgezeichnet und Sieger eines Tischler-Wettbewerbes geehrt.

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