Wie man aus Betroffenen Beteiligte macht

Dillingen. "Mitgestalten statt Klappe halten." Dieses Motto gaben sich am Samstag rund 250 Teilnehmer des "Bürgerforum 2011" im Dillinger Lokschuppen. Sie nutzten ihre Chance, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen aktiv mitzuarbeiten. Etwas skeptisch zeigte sich Gernot Meiser aus Lisdorf. Ihn beschäftigt die Frage, wie das letztlich zu realisieren sei

 Diskutieren, klären und entscheiden: 250 Teilnehmer arbeiteten beim "Bürgerforum 2011" im Lokschuppen mit. Foto: Bodwing

Diskutieren, klären und entscheiden: 250 Teilnehmer arbeiteten beim "Bürgerforum 2011" im Lokschuppen mit. Foto: Bodwing

Dillingen. "Mitgestalten statt Klappe halten." Dieses Motto gaben sich am Samstag rund 250 Teilnehmer des "Bürgerforum 2011" im Dillinger Lokschuppen. Sie nutzten ihre Chance, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen aktiv mitzuarbeiten. Etwas skeptisch zeigte sich Gernot Meiser aus Lisdorf. Ihn beschäftigt die Frage, wie das letztlich zu realisieren sei. Aber die Veranstaltung selbst fand er "extrem wichtig".Für die bundesweite Initiative "Bürgerforum 2011" mit 25 Landkreisen und Städten sind im Landkreis Saarlouis 398 Personen gemeldet. Etliche waren am Samstag wegen Arbeit oder Krankheit entschuldigt, andere wollen nur per Internet mitmachen. In Saarlouis soll später der Kreistag die fertigen Ergebnisse diskutieren, erklärte Landrätin Monika Bachmann.

Zu den Anwesenden sprach gegen elf Uhr per Liveschaltung Bundespräsident Wulff. Vor seine Rede setzte er eine Gedenkminute für die Opfer des Erdbebens in Japan. "Immer mehr Bürgerinnen und Bürger", sagte Wulff dann, "fühlen sich nicht mehr angemessen in Entscheidungsprozesse eingebunden". Neue Formen der Bürgerbeteiligung sollen "aus Betroffenen Beteiligte machen".

"Politische Unzufriedenheit", nannte ein Teilnehmer in Dillingen als Motivation. Kritik gab es unter anderem für den unsäglichen Umgangsstil der Parteien miteinander. "Das wollen die Leute doch nicht."

Monika Rückher war schon im Januar dieses Jahres bei der Eröffnungskonferenz in Schloss Bellevue/Berlin dabei. Dort diskutierten Bürger, Bürgermeister und Landräte sowie Experten und der Bundespräsident die sechs Themenfelder Demokratie und Beteiligung, Familiäre Lebensformen, Integration, Demografie, Bildung sowie Solidarität und Gerechtigkeit. Um die herrschenden Probleme zu bewältigen, werde es wichtig sein, dass sich die Menschen zusammenschließen, meinte Rückher. "Und dann gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten."

Während im Foyer große Kaffeemaschinen dampften, wurde im Lokschuppen eifrig diskutiert. Jeweils ein halbes Dutzend Leute arbeitete direkt zusammen, sammelte Ideen, klärte Begriffe und Hintergründe.

 Diskutieren, klären und entscheiden: 250 Teilnehmer arbeiteten beim "Bürgerforum 2011" im Lokschuppen mit. Foto: Bodwing

Diskutieren, klären und entscheiden: 250 Teilnehmer arbeiteten beim "Bürgerforum 2011" im Lokschuppen mit. Foto: Bodwing

"Es ist sehr schwierig, solch komplexe Themen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen", sagte eine Teilnehmerin aus Schmelz. Doch nach gut acht Stunden hingen sechs große Herausforderungen an den Pinnwänden. Zur Bearbeitung stehen diese nun bis 20. April im Internet.

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