Wie der Energieausweis dem Mieter hilft

Kreis Saarlouis · Das Dokument enthält Informationen über die energetische Qualität eines Gebäudes: Der Energuieausweis klärt über Energiebedarf oder Energieverbrauch auf. Eine genaue Heizkosten-Prognose kann er jedoch nicht liefern.

Der Energieausweis ist in Deutschland seit einigen Jahren verpflichtend vorgeschrieben. Sein Ziel ist vor allem eins: die energetische Qualität verschiedener Gebäude vergleichbar zu machen. Die ist auch für Mieter interessant, schließlich machen die Heizkosten einen immer größeren Anteil der Wohnkosten aus. Wie hilfreich das Dokument für Mieter in der Praxis ist und was der Energieausweis verrät, erläutert Cathrin Becker, Energieberaterin der Verbraucherzentrale.

Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) soll der Energieausweis Klarheit schaffen über die energetische Qualität eines Gebäudes. Dazu enthält das Dokument auf fünf Seiten neben grundlegenden Angaben zum Gebäude entweder die Kennwerte für Energiebedarf (Bedarfsausweis) oder Energieverbrauch (Verbrauchsausweis). Zudem beinhaltet der Ausweis - soweit möglich - Modernisierungsvorschläge für die Verbesserung des energetischen Gebäudezustands. Seit 2014 wird der Energiestandard des Gebäudes außerdem mittels Energieeffizienzklassen von A+ bis H veranschaulicht, wie jeder sie von Kühlschrank und Waschmaschine kennt.

"Die wichtigsten Kenndaten aus dem Ausweis müssen schon in der Immobilienanzeige genannt werden, bei neueren Ausweisen auch die Effizienzklasse", erklärt Cathrin Becker. Bei der Besichtigung eines Hauses oder einer Wohnung muss der Vermieter den Ausweis oder eine Kopie unaufgefordert aushändigen oder gut sichtbar aushängen. Spätestens bei Vertragsabschluss muss der Mieter das Original oder wiederum eine Kopie erhalten.

Heizverhalten spielt Rolle

Dennoch dürfen Mieter die Aussagekraft des Energieausweises nicht überschätzen. "Der Energieausweis liefert keine genaue Prognose für die künftigen Heizkosten", stellt Cathrin Becker klar. Denn zum einen bezieht sich der Ausweis in den meisten Fällen auf das Gebäude , nicht einzelne Wohnungen. Die Lage der Wohnung im Gebäude spielt aber eine erhebliche Rolle für den Energieverbrauch. Ferner ist das persönliche Verhalten, zum Beispiel die gewünschte Raumtemperatur und das Lüftungsverhalten, entscheidend für die Heizkosten. Ein guter Anhaltspunkt ist der Ausweis aber dennoch. Zudem können Mieter klären, ob der Vermieter die gegebenen Empfehlungen bereits umgesetzt hat oder dies plant.

Individuelle Beratung

Bei allen Fragen zum effizienten Einsatz von Energie zuhause hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Termine zur persönlichen Bratung können unter Telefon (08 00) 8 09 80 24 00 (kostenfrei) vereinbart werden oder direkt bei den Beratungsstützpunkten. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Im Landkreis Saarlouis finden die Beratungen in Zusammenarbeit mit dem Energieeffizienznetzwerk Saarlouis statt.

Anmeldung für eine persönliche Beratung in Dillingen, Verbraucherberatungsstelle, Merziger Straße 46, Telefon (0 68 31) 97 65 65; Bous, Rathaus, Tel. (0 68 34) 8 31 15; Ensdorf, Rathaus, Tel. (0 68 31) 50 41 57; Rehlingen-Siersburg, Rathaus, Tel. (0 68 35) 50 84 08; Saarlouis , Haus Koch, Grünebaumstraße, Zimmer 16, Tel. (0 68 31) 44 30; Überherrn, Rathaus, Tel. (0 68 36) 90 91 10; Wallerfangen, Felsbergstraße 2, Haus der Generationen, Tel. (0 68 31) 68 09 81.

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