Stadtrat Saarlouis Viele Neue im Rat von Saarlouis
Saarlouis · Die Kooperation von CDU und Grünen ist komfortabler als bisher ausgestattet.
Der im Mai gewählte Stadtrat Saarlouis mit seinen 45 Mitgliedern hat seine Arbeit aufgenommen. Die größte Last liegt auf den Fraktionsvorsitzenden: Für die CDU (Raphael Schäfer), die SPD (Hakan Gündüz) und die Grünen (Gabriel Mahren) sind das die erfahrenen Fraktionschefs aus der letzten Amtsperiode. Die Fraktionsvorsitzenden Carsten Becker (AfD) Kirsten Cortez de Lobao (FDP) und Chaline Roos (Linke) sind in der Funktion neu.
Fast die Hälfte der Mitglieder des alten Rates, 21, gehören dem Gremium nicht mehr an. Die CDU-Fraktion ist jetzt mit 15 Mitgliedern stärkste Fraktion. Davon sind zehn maximal 50 Jahre alt, von einem Altherren-Club kann also keine Rede sein. Wohl aber von einem Herrenclub: Nur zwei der 15 Sitze haben Frauen inne. Die CDU verzeichnet wenig Wechsel (5), darunter Leonhard Thiel, der sich im Rat oft einbrachte.
Die Grünen: ebenfalls ein Herrenclub. Die Fraktion wuchs zwar kräftig, der Frauenanteil aber nicht: ein Sitz von acht. Die Hälfte dieser acht ist bis 50 Jahre alt, sie alle sind neu im Rat.
Ausgwechselt hat vor allem die SPD: Nicht mehr dabei sind Altgediente wie Giuseppe Schillaci (jetzt im Kreistag) oder Pietro Tornabene; auch die drei jungen echten Talente Jenny Bund, Lisa Geimer, Peter Engstler. Geblieben aber sind unter anderem in den Ortsteilen fest verankerte SPDler wie Charlotte Lay oder Klara Spurk. Unter den Neuen fällt Florian Schäfer auf, Jahrgang 1986, der im September überraschend Hakan Gündüz als Vorsitzenden des SPD-Stadtverbandes ablöste.
Die AfD zieht mit Carsten Becker plus zwei Neuen in die neue Amtsperiode. Die beiden FDP-Mitglieder sind neu in das Gremium gewählt, beide aber sind nicht zum ersten Mal im Rat. Komplett noch ohne Ratserfahrung sind die beiden Linken im Stadtrat. Nicht mehr dem Rat gehört Wolfgang Krichel an, eine Institution in der Saarlouiser Kommunalpolitik. Er repräsentierte zuletzt die FDP. Und erneut eingezogen ist Altomaro Locurcio für die FWG.
CDU und Grüne werden ihre Zusammenarbeit fortsetzen. Sie haben dieses Mal eine eigene Mehrheit, aber sie werden auf weitere strategische Verbündete setzen.
Unter den Mega-Themen der neuen Amtszeit ist auf jeden Fall die Position der Stadt zum Ausbau des Industriegebietes Lisdorfer Berg.
Dem Rat mit seiner schwarz-grünen Mehrheit sitzt OB Peter Demmer (SPD) gegenüber.