Wenn's in der Stadt zum Himmel stinkt

Saarlouis · Im Saarlouiser Postgässchen stinkt's ab und an zum Himmel. Schuld sind Wildpinkler, die sich in den Hauseingängen erleichtern. Den Anwohnern stinkt das. Viel dagegen tun können sie aber nicht.

 Am Brunnen kann das Wasser ruhig fließen. Sonst aber sind Pfützen unerwünscht. Foto: Seeber

Am Brunnen kann das Wasser ruhig fließen. Sonst aber sind Pfützen unerwünscht. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Stefan Schirra stinkt's gewaltig. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn jeden Morgen, wenn Schirra den Hauseingang des Anwesens im Saarlouiser Postgässchen inspiziert, das er verwaltet, muss er damit rechnen, dass ihm der Geruch von Urin in die Nase steigt. Und nicht nur das. "Es ist auch schon vorgekommen, dass hier Fäkalien lagen", sagt Schirra. Ein Nachbar wollte ihn zwar noch mit der Aussage beruhigen, die könnten auch von einem Hund stammen, aber: "Daneben lagen Feuchttücher, und ich habe noch keinen Hund gesehen, der so etwas benutzt", fügt Schirra hinzu. Vor allem nach dem Wochenende gleiche das Postgässchen in den frühen Morgenstunden oft einer Kloake. Probleme mit Wildpinklern seien den Anwohnern dort zwar schon lange bekannt, aber in letzter Zeit werde es immer schlimmer. Und das empfinden auch andere Mieter und Hauseigentümer in der Saarlouiser Altstadt so. Häufigere Patrouillen durch die Polizei oder den Sicherheitsdienst könnten dafür sorgen, dass die dunklen Ecken und Hauseingänge nicht mehr so häufig als Toilette zweckentfremdet würden, glaubt Stefan Schirra.

Bei der Stadt ist das Problem auch nicht unbekannt. "Die Nachtstreife und der Sicherheitsdienst sind zwar freitags und samstags von 19 Uhr bis 6 Uhr in der Altstadt unterwegs, aber sie können nicht an jedem Ort gleichzeitig sein", teilt Stadtpressesprecher Sascha Schmidt mit. Viele Wildpinkler würden auch erwischt, und dann komme es nicht selten zu einer Anzeige. 35 Euro kostete das Erleichtern der Blase in der Öffentlichkeit. Ein teures Vergnügen, wenn man bedenkt, dass in unmittelbarer Nähe zur Altstadt öffentliche Toiletten sind, die auch nachts jedermann offen stehen.

Stefan Schirra hat jetzt Kameras installiert, die abschrecken sollen. Ansonsten bleibt ihm nur der Appell an die nächtlichen Besucher seines Hauseingangs, bei Blasen- oder sonstigem Druck eine echte Toilette aufzusuchen.

Den Hinweis bekamen wir von Stefan Schirra. Haben auch Sie einen Tipp für einen Artikel? Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie die Nummer (06 81) 5 95 98 00, oder schicken Sie alles an unsere E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular.

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