Wenn Fußball Schule macht . . .

Saarlouis · Am Saarlouiser Max-Planck-Gymnasium nimmt der Fußball künftig einen höheren Stellenwert ein. Seit Mittwoch ist die Schule mit ihren rund 1100 Schülern offiziell Partner des Saarländischen Fußballverbands und der DFB-Talentförderung.

 Runde Sache: Für 20 Schüler des Max-Planck-Gymnasiums steht ab sofort einmal pro Woche zusätzlich ein Fußballer-Fördertraining auf dem Lehrplan. Die Spieler wurden in vier Sichtungen ausgewählt. Foto: Rup

Runde Sache: Für 20 Schüler des Max-Planck-Gymnasiums steht ab sofort einmal pro Woche zusätzlich ein Fußballer-Fördertraining auf dem Lehrplan. Die Spieler wurden in vier Sichtungen ausgewählt. Foto: Rup

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Zahlreiche Fünft- und Sechstklässler tummeln sich am Mittwochmorgen in der Cafeteria des Saarlouiser Max-Planck-Gymnasiums. Das ist an sich nichts Besonderes, die Umstände sind es aber schon. Gebannt lauschen die Kinder den Worten von Christian Lanyi, der gerade einen Brasilien-Aufenthalt Revue passieren lässt. Im Jahr 2002 war das, und der Schulleiter erinnert sich noch immer gerne daran. Damals sei er mittendrin gewesen im Sturm der Begeisterung, der sich nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft damals entlud. "Es herrschte Ausnahmezustand. Und vier Tage war keine Schule", erzählt Lanyi und grinst.

So lange bleiben die Kinder vor Ort dem Unterricht nicht fern. Doch sie sollen dabei sein, wenn am Max-Planck-Gymnasium ein neues Kapitel beginnt. Nach Handball und Basketball rückt dort der Fußball mehr in den Fokus. Um kurz vor 12 Uhr ist es soweit: Lanyi und der Präsident des Saarländischen Fußballverbands unterschreiben den Kooperationsvertrag, der das Saarlouiser Gymnasium als Partnerschule des SFV und der DFB-Talentförderung ausweist.

"Die Schule hat eine super Sportanlage und tolle Leute, die das Projekt mit Leben füllen", sagt SFV-Präsident Franz Josef Schumann und blickt zu den 18 Jungs und zwei Mädels, die in roten Trikots an der Seite sitzen. Sie wurden in vier Sichtungen ausgewählt und sind die ersten Schüler , die jeden Dienstag ein 90-minütiges Fördertraining erhalten. Initiator des Ganzen war Sportlehrer Kai Adam: "Es ist richtig, unsere guten Fußballer zusammenzubringen und sie zu fördern", sagt der 38-Jährige. Neben Adam übernehmen mit Daniel Grün und Daniel Kiefer zwei junge Trainer die Betreuung. Der 27-jährige Grün war selbst Schüler am Max-Planck-Gymnasium und ist aktuell Co-Trainer bei Saarlandligist VfB Dillingen. Sein 22-jähriger Kollege betreut als Co-Trainer die U19 des 1. FC Kaiserslautern . Beide sind im Besitz der nötigen B-Lizenz - und können den Startschuss kaum erwarten. "Wir freuen uns auf das Training mit den Kindern", verspricht Kiefer. Am Mittwoch gab es auf dem Kunstrasen der Schule ein erstes Stelldichein der neuen Gruppe. Fabian Schett hat einen guten Eindruck: "Die Trainer sind sehr nett", sagt der Elfjährige, der in der D-Jugend des SV Friedrichweiler spielt und sich vom Zusatztraining viel verspricht: "Ich hoffe, dass wir besser werden." Der gleichaltrige Jayson Alles ist sogar "ein bisschen stolz", dass er jetzt neben den beiden Trainingseinheiten bei der JSG Schwalbach noch eine weitere hat. An der Schule hoffen sie, dass das Projekt ein Erfolg wird. Den Versuch sei es wert, wie Lanyi betont: "Die Infrastruktur passt hier bestens."

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