Weltweit wohl bekanntester Saarlouiser im Fokus

Saarlouis · 1815 war ein europäisches Schicksalsjahr. Der aus Elba zurückgekehrte Napoleon Bonaparte ergriff für 100 Tage erneut die Macht in Frankreich. Als er in Waterloo endgültig unterlag, hatte dies tiefgreifende Konsequenzen für unsere Region.

Im 2. Pariser Frieden fiel das bisher französische Saarlouis an Preußen. Dieses Geschehen wirkt bis heute nach.

Mit dem Abstand von zwei Jahrhunderten lenkt die Saarlouiser Geschichtswerkstatt mit mehreren Vorträgen den Blick auf das Jahr 1815 . Im Mittelpunkt des ersten Vortrages steht der napoleonische Marschall Michel Ney , der weltweit wohl bekannteste Saarlouiser.

Hans Jörg Schu betrachtet ihn in seinem Vortrag "Das Bild des Marschall Ney in der Literatur" aus einem ungewohnten Blickwinkel. Im Vordergrund steht die subjektive Darstellung, die Ney in der belletristischen Literatur gefunden hat. 1769 in Saarlouis geboren, zählt er bei den dramatischen Ereignissen des Jahres 1815 zu den Hauptakteuren. Der zum Marschall aufgestiegene Böttchersohn, der sich zunächst den Bourbonen angedient hat, dann aber wieder in die Dienste des Kaisers tritt, bezahlt seinen Wechsel und wohl auch seine innere Zerrissenheit mit dem Leben.

Zu dem Vortrag mit Bilddokumentation lädt die Geschichtswerkstatt für Mittwoch, 29. April, 19.30 Uhr, in die Kaserne VI ein. Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss an den Vortrag singt der Rathauschor die alte lothringische Hymne "Honneurs aux fils de la Lorraine" aus dem Jahre 1848 in der Neuvertonung des Saarlouiser Komponisten Roland Kunz.

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