Weiter Ungewissheit zum Krippen-Bau in Roden

Saarlouis · Offenbar bleibt die katholische Kirchengemeinde Roden weiter im Ungewissen darüber, ob sie 100 000 Euro Planungskosten für einen Neubau von Kindergarten und Krippe abschreiben muss, ob sie überhaupt eine Krippe bauen kann, und was mit ihrem sanierungsbedürftigen Kindergarten geschieht: Fazit einer Anfrage im Landtag.

Die katholische Pfarrgemeinde Roden will in der entwidmeten Kirche Christkönig am Bahnhof eine Einrichtung für Kinder bauen. Sie soll eine neue Krippe aufnehmen und den ziemlich maroden bisherigen katholischen Kindergarten in Roden. Die Gemeinde hatte nach eigenen Angaben klare Signale aus dem Ministerium, dass das klappen würde. Und so gab sie schon mal 100 000 Euro für erste Planungen aus.

Die Summe ist möglicherweise verloren. Denn zwischendurch setzte das Bildungsministerium seine Prioritätenliste für solche Einrichtungen außer Kraft (wir berichteten). Es passierte einfach nichts mehr. Auch Pfarrer Hans-Kurt Trapp bekam keine Auskunft.

Was wohl auch so bleiben wird, wie der grüne Fraktionschef Hubert Ulrich nach seiner Anfrage im zuständigen Landtagsausschuss berichtete. Das Bildungsministerium von Minister Ulrich Commerçon (SPD) gedenke nicht, sich mit der Rodener Gemeinde (und anderen betroffenen Trägern im ganzen Land) in Verbindung zu setzen, habe man ihm geantwortet, sagte Ulrich. Man werde vielmehr alles "abarbeiten". Das Ministerium habe den Gang der Dinge in Roden bestätigt. Die Kommunikation sei verbesserungsfähig, die Mitarbeiterin, die Zustimmung signalisiert habe, arbeite nicht mehr im Ministerium.

Ulrich, der auch bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist: "Wir fordern Bildungsminister Commerçon erneut dazu auf, die Träger im Sinne der Planungssicherheit zu informieren und ihnen keine Informationen, wie beispielsweise die Prioritätenliste über den geplanten Kita-Ausbau, vorzuenthalten." Eine Zusammenarbeit mit den freien Trägern wie den Kirchen sei unabdingbar, um die gesetzlich geforderte Zahl der Krippenplätze einzurichten.

In Roden ist die Lage kompliziert: In ein bestehendes Gebäude, die frühere Kirche, soll eine neue Krippe gebaut und ein bestehender Kindergarten verlegt werden. Zuschüsse, ohne die es nicht geht, müssen aus dem Topf für die Krippen und aus dem Topf für Kindergartenplätze kommen.

Für Kindergartenplätze gibt es aber wider Erwarten des Trägers offenbar kein Geld mehr. Ulrich kündigte eine parlamentarische Anfrage an, ob das Land überhaupt noch Geld für den Bau von Kindergärten im Haushalt habe.

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