Weiter im Aufwind

Saarlouis · Kabinenpredigt fruchtete: Nach einem verpennten Start zündeten die A-Jugend-Handballer der HG Saarlouis am Samstag im Bundesliga-Heimspiel gegen Konstanz den Turbo. Der Sturmlauf nach der Pause sicherte ihnen den klaren 36:29-Sieg.

 Lars Walz im Anflug aufs Konstanzer Tor. Mit elf Treffern trug der Linksaußen maßgeblich zum fünften Saisonsieg der HG Saarlouis bei. Da kann auch der Gegenspieler nur staunend zuschauen. Foto: Guldner

Lars Walz im Anflug aufs Konstanzer Tor. Mit elf Treffern trug der Linksaußen maßgeblich zum fünften Saisonsieg der HG Saarlouis bei. Da kann auch der Gegenspieler nur staunend zuschauen. Foto: Guldner

Foto: Guldner

Samstag, 17.15 Uhr, Stadtgartenhalle: Jetzt muss es aber zackig gehen. Als im A-Jugend-Bundesliga-Spiel der HG Saarlouis gegen die HSG Konstanz der Schlusspfiff ertönt, hastet HG-Linksaußen Lars Walz vom Feld. Es ist keine Flucht vor Kritik oder Pfiffen des Publikums. Denn die gibt es nach dem 36:29-Sieg des Tabellenachten nicht. Die 200 Fans auf den Rängen haben ein gutes Handball-Spiel gesehen, mit schwachem Start der Heimmannschaft, die sich aber steigerte und die Gäste vom Bodensee schließlich überrannte.

Walz überrollte den Gegner

Mit elf Toren war Walz bester Torjäger und damit maßgeblich am fünften Saarlouiser Saisonsieg (und dem zweiten in Folge) beteiligt. Aber wie gesagt: Zeit zum Jubeln hatte er nicht. Der Grund für die Flucht: "Um 18 Uhr spielen einige von uns mit der zweiten Männermannschaft in Überherrn. Es geht direkt weiter", erzählt der Torjäger auf dem Weg zum Auto. 120 Minuten Powerhandball - für Walz und Co. kein Problem. Der deutliche 5:11-Rückstand in der 17. Spielminute der Bundesliga-Partie hatte andere Gründe. Gegen Konstanz fehlte die Konstanz . "Wir sind schlecht gestartet, weil wir den Gegner unterschätzt haben. Dann sind die Jungs aufgewacht, haben gekämpft, besser getroffen und schöne Spielzüge gezeigt. Wir müssen die Leistung aber nicht 40, sondern 60 Minuten bringen", stellte Danijel Grgic später sachlich fest. Zunächst erlebte der HG-Trainer widerwillig mit, wie seine Spieler Gäste-Torwart Leon Sieck warm warfen und in der Abwehr meist einen Schritt zu spät kamen. Erst als der Kroate die Abwehr offensiver ausrichtete und Lars Walz den gegnerischen Spielfluss früh störte, lief es besser. Die Gastgeber holten auf: 9:13, 12:15, 14:15. Kurz vor der Pause markierte Dominik Rifel das Tor zum 15:15-Ausgleich. Mit 15:16 ging Saarlouis in die Kabine, in der es laut wurde. Grgics Gardinenpredigt rüttelte wach. Die Deckung packte nun beherzter zu, der Angriff traf und Saarlouis zog weg: 17:17, 23:19, 28:22 (50.).

Konditionell überlegen

"Ich habe nie am Sieg gezweifelt. Man darf nie aufgeben, auch wenn man klar zurückliegt und vor eigenen Fans schon gar nicht", sagte Walz, der fünf Minuten vor Schluss auf 32:25 erhöhte. Die Entscheidung. Saarlouis war nun konditionell überlegen. Geschlaucht von der langen Busfahrt brach Konstanz am Ende ein. "Meine Jungs haben sich in der kritischen Phase als Team präsentiert. Ich bin zufrieden", meinte Grgic, der kurz darauf mit Walz und Co. einen weiteren Erfolg feierte. Die Verbandsliga-Partie bei der HSG Fraulautern-Überherrn gewann Spitzenreiter HGS II mit 26:18. Die A-Jugend bleibt nach dem fünften Sieg im 15. Spiel auf Platz acht, hat aber Anschluss ans Mittelfeld.

Die Tore für die HG Saarlouis : Lars Walz 11, Niklas Eberhard 8/2, Lars Weissgerber 6, Dominik Rifel 5, Yannick Denis 3, Andreas Ecker 2, Franz Struck 1.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort