Wege zur Verständigung

Saarlouis. Rund 40 Personen aus Saarlouis, Saint-Nazaire, Eisenhüttenstadt und Gogów trafen sich im Victor's Residenz Hotel in Saarlouis zu den 18. Partnerschaftsgesprächen. Drei Tage sprachen Mitglieder aus den Stadträten, der Verwaltung und den Vereinen über die Zukunft der Städtepartnerschaften und wie man sie mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken kann

Saarlouis. Rund 40 Personen aus Saarlouis, Saint-Nazaire, Eisenhüttenstadt und Gogów trafen sich im Victor's Residenz Hotel in Saarlouis zu den 18. Partnerschaftsgesprächen. Drei Tage sprachen Mitglieder aus den Stadträten, der Verwaltung und den Vereinen über die Zukunft der Städtepartnerschaften und wie man sie mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken kann. Es moderierte Georg Walter von der Asko-Europa-Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die europäische Integration voranzutreiben. Unverzichtbarer BausteinIn Kurzreferaten stellten die Städtepartner den derzeitigen Stand, die Entwicklung und ihre Ziele in der Partnerschaft mit anderen Städten vor. Ein Austausch findet insbesondere in den Bereichen Kultur, Sport und Bildung statt. Als einen "unverzichtbaren Baustein für die europäische Einigung" bezeichnete Kathrin Heyer aus Eisenhüttenstadt die Städtepartnerschaft. Eisenhüttenstadt ist neben Saarlouis mit drei weiteren europäischen Städten verschwistert. Darunter auch die polnische Stadt Gogów, die seit Jahren an den Partnerschaftsgesprächen in Saarlouis teilnimmt. Gogów hat derzeit Partnerschaften mit fünf Städten, darunter auch welche aus Schweden und Großbritannien. "Die Schwierigkeiten liegen in der Sprache, der geografischen Distanz, mangelnden finanziellen Mitteln und dem Desinteresse der nachfolgenden Generation", sagte Cezary Myczak. "Die historischen Partnerschaften bedürfen einer Auffrischung", sagte Eric Provost, stellvertretender Bürgermeister von Saint-Nazaire, dessen Stadt neben vier Städtepartnerschaften noch verschiedene Projektpartnerschaften unterhält. In der Hafenstadt kümmern sich die Stadtverwaltung sowie ein "Comité de Jumelage" (Partnerschaftsausschuss) und ein unabhängiger Verein um die Partnerschaftsangelegenheiten. Aber auch hier hat man Probleme, den Nachwuchs für die Sache zu begeistern. Dem will man mit einer Arbeitsgruppe für internationale Beziehungen und einer Jugendprojektbörse begegnen. "Die Themen sind für alle Städtepartner gleich", fasste Oberbürgermeister Roland Henz zusammen. Es gehe um Völkerverständigung, Freundschaft, Solidarität und Austausch. Städtepartnerschaften funktionieren nur, wenn die Bevölkerung mitzieht. In dieser Auffassung waren sich alle einig. Dafür müsse man die Partnerschaftsarbeit transparent machen und verstärkt in den Medien vertreten sein. Ein weiterer Ansatz könnte die Einbeziehung von Kooperationspartnern aus der Wirtschaft sein oder eine gemeinsame touristische Vermarktung, mittels virtueller Städtereisen auf den eigenen Internetseiten. StädtebotschafterGroßen Anklang fand die Idee, einen so genannten Städtebotschafter, ausgestattet mit Vertretungsbefugnissen, in die Partnerstadt zu entsenden. Man braucht aber auch Geld, um neue Projekte anzugehen, doch die Budgets sind knapp. Eine Möglichkeit sind europäische Fördermittel, an die man aber nur sehr schwer rankomme. red

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