Wege in die lokale Wirtschaft

Saarwellingen. "Kandidaten hatten Interesse, aber ihre Frauen wollten nicht ins Saarland", stellte Thomas Brachtendorf, Geschäftsführer von RESA Systems in Saarwellingen, Probleme bei der Personalsuche dar

Saarwellingen. "Kandidaten hatten Interesse, aber ihre Frauen wollten nicht ins Saarland", stellte Thomas Brachtendorf, Geschäftsführer von RESA Systems in Saarwellingen, Probleme bei der Personalsuche dar. In Zeiten knapper werdender Fach- und Führungskräfte, so wfus-Geschäftsführer Jürgen Pohl, brauche der Landkreis Saarlouis attraktive Anreize, auch künftig gute Leute im Land zu halten und neue von außen zu bekommen. Wie Wege in die lokale Wirtschaft zu ebnen wären, dazu veranstalteten wfus und Personal Total im Konferenzraum von RESA Systems den Workshop "Leben und Arbeiten am Wirtschaftsstandort Landkreis Saarlouis". Absolventen und Studenten, überwiegend von der HTW Saarbrücken, waren dabei, zusammen mit Unternehmern und Vertretern von Kommunen des Landkreises. Darunter Bürgermeister Stefan Louis, Bous, und Michael Philippi, Saarwellingen, sowie Vertreter von Lebach, Saarlouis, Wallerfangen, zudem Geschäftsführer oder Personalleiter von Gelochte Bleche Dillingen, Dillinger Hütte, Gebrüder Meiser Schmelz, Cipro Saarlouis, Dachser Überherrn, Agentur für Arbeit Saarlouis und Berufsförderungsdienst der Bundeswehr in Trier.Lebensumfeld wichtigDas Lebensumfeld spielte für die jungen Leute eine nicht unerhebliche Rolle. "Eine Fernbeziehung ins Saarland, das geht kaum", wurden die Zugverbindungen angesprochen. "Wie ist es mit Freizeit und Sport?" "Unterstützung der Familie", fand Melanie Schäfer, Studentin der FOM in Luxemburg, wichtig, und dass der Job sie weiterbringt. Zur Sprache kam auch die Mentalität der Saarländer als recht heimatverbundene Menschen. Alexander Staudt, Student des Maschinenbaus, aus Haustadt würde gern im Saarland bleiben, wenn sich hier was fände. "Ich habe einen sehr guten Freundeskreis, den kann man nicht einfach in einen Koffer packen und mitnehmen." Die zentrale Lage sollte mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, meinten die Unternehmer. Und mehr Zusammenarbeit mit den Universitäten des Saarlandes. Ein attraktives Wohnumfeld schafften Gemeinden schon heute, hieß es von deren Seite. Mit Kinderbetreuung, Kultur und Sport sowie Bildungsangeboten. Auf ein Netzwerk liefen die Überlegungen hinaus, fasste Reiner Werth, Geschäftsführer von Personal Total, zusammen. Ein gemeinsames Internetportal könnte dafür die Plattform bieten, um Jobinteressenten gezielte Informationen zu Unternehmen und Wohnumfeld zu bieten. Darüber hinaus sollte es verstärkt Kontakte zwischen den Unternehmern geben. Im Januar 2010 werden die Ergebnisse zusammengestellt und weitere Schritte überlegt. Womöglich folgen die nächsten im Februar, sagte Jürgen Pohl der Saarbrücker Zeitung.

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