Was der Exotin nicht gut bekommt

Steinrausch · Mit bis zu 30 000 Arten ist die Orchidee weltweit vertreten. Was bei ihrer Pflege auf der Fensterbank zu beachten ist, stellte der Fachmann Rainer Janke bei einem Treffen der „Orchideenfreunde Saarland“ im Mehrgenerationenhaus Steinrausch dar.

 Mit vielen guten Tipps versorgte Orchideenfachmann Rainer Janke (rechts) Freunde der beliebten Blumenart. Foto: J. A. Bodwing

Mit vielen guten Tipps versorgte Orchideenfachmann Rainer Janke (rechts) Freunde der beliebten Blumenart. Foto: J. A. Bodwing

Foto: J. A. Bodwing

Braune Wurzeln und schadhafte Blätter - damit stand eine Frau am Samstagnachmittag vor Orchideenfachmann Rainer Janke. "Entweder wurden die mal zu stark gedüngt oder waren zu nass", folgerte er. Und die Blätter wiesen auf einen Schädling hin. Janke betreibt im pfälzischen Weilerbach eine Orchideengärtnerei mit 15 Mitarbeitern. Ihn hatten die "Orchideenfreunde Saarland" als fachkundigen Referenten ins Mehrgenerationenhaus Steinrausch in Saarlouis eingeladen. Die Herkunftsgebiete spielten eine wichtige Rolle, betonte Janke hinter Tischen voller blühender Orchideen. Denn manche dieser Pflanzen wachsen in den Anden, andere sitzen auf Bäumen im tropischen Regenwald. Oder sie stehen, wie das Knabenkraut, auf saarländischen Wiesen. Die Herkunftsgebiete entschieden über Temperatur, Feuchtigkeit und Dünger. Deshalb sei es wichtig, den genauen botanischen Namen zu kennen, sagte Janke den rund 60 Zuhörern. So vertrage beispielsweise die Phalaenopsis keine volle Sonne, dagegen könne es morgens und abends ruhig hell sein. Cattleya und Vanda bräuchten mehr Licht, aber keine pralle Sonne im Hochsommer. "Wenn die Phalaenopsis wärmer steht als 24 Grad, macht sie eine Blühpause", sagte Janke. Der Temperaturbereich liege bei dieser Orchideenart zwischen 18 und 24 Grad. "Wie gießt man denn richtig?", fragte er ins Publikum. Von der Gießkanne bis zum Tauchen und Einsprühen reichten die Vorschläge. Es gebe kein Pauschalrezept, aber "95 Prozent der Orchideen, die uns zum Umtopfen gebracht werden, sind zu nass gehalten worden". Beim Gießen spiele das Wetter eine Rolle, die Art der Pflanze, Luftfeuchtigkeit und Düngung. Außerdem seien Blüh- und Wachstumsphasen zu beachten. Das Wasser solle Zimmertemperatur haben, nicht im Herz der Orchidee stehen und auch nicht Zentimeter hoch im Topf. "Niemals mehr Dünger verwenden, als auf der Düngeflasche draufsteht", empfahl Janke. "Man denkt zwar, man tut was Gutes, aber dann verbrennen die Wurzeln." Wer seine Orchideen umtopfe, solle dies nicht in der Blühphase tun.

Die "Orchideenfreunde Saarland" veranstalten monatliche Vorträge und Fahrten und vom 9. bis 11. September wieder die Merziger Orchideentage.

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