Wärme geben im Winter

Saarlouis. Die Sommerkleider verschwinden allmählich aus den Kleiderschränken und werden durch warme Wintersachen ersetzt. Doch nicht jeder kann sich den Luxus erlauben. Oft bleibt nur der Weg zu den Kleiderkammern. Die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Saarlouis rüstet sich derzeit für den Winter und bittet, gut erhaltene Winterkleidung zu spenden

 Gabriele Scharenberg-Fischer und Otmar Meier hoffen auf Kleiderspenden. Foto: Heike Theobald

Gabriele Scharenberg-Fischer und Otmar Meier hoffen auf Kleiderspenden. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. Die Sommerkleider verschwinden allmählich aus den Kleiderschränken und werden durch warme Wintersachen ersetzt. Doch nicht jeder kann sich den Luxus erlauben. Oft bleibt nur der Weg zu den Kleiderkammern. Die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Saarlouis rüstet sich derzeit für den Winter und bittet, gut erhaltene Winterkleidung zu spenden. Die Einrichtung wird vom Awo-Kreisverband Saarlouis geleitet und das seit knapp 20 Jahren. "Alles ehrenamtliche Helfer", wie der Kreisvorsitzende Otmar Meier erklärt. Die Kleiderkammer trägt sich durch die Mitgliedsbeiträge. Fast. Wer zur Awo kommt, weil er Kleider braucht, bezahlt einen kleinen Obolus. Das beginnt bei einem Euro für Schuhe, Kindersachen und Unterwäsche und hört auf bei 5,50 pro Kleidungsstück. Der Erlös des Verkaufs fließt mit in die Unterhaltung der Kleiderkammer. Neben ehrenamtlichen Helfern arbeiten dort Mitarbeiterinnen, die einen Zusatzjob im Rahmen des Hartz-IV-Gesetzes haben. "Ohne die und unsere Ehrenamtlichen ginge das gar nicht", erklärt Meier. Zur Kleiderkammer darf jeder kommen, der dringend Kleider braucht. "Wir fragen nicht nach einem Nachweis", sagt Meier. Die Hemmschwelle der Hilfsbedürftigen sinkt, stellt er fest. Bis zu 100 Menschen pro Tag erwartet Meier, sobald die Regale mit Wintersachen gefüllt sind. Die Nachfrage ist vor allem dienstags und mittwochs groß, da viele Bedürftige wissen, dass montags neue Ware einsortiert wird. Die Nachfrage steigt, dementsprechend steigt auch der Bedarf. Die Awo hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Benötigt werden Kleider in allen Größen, vom Kindes- bis ins Seniorenalter. Die Sachen können bei der Kleiderkammer in der Stiftstraße, Saarlouis (hinter der Awo-Seniorenresidenz) selbst abgegeben oder in eine der Kleidercontainer geworfen werden. Selbst vorbeibringen hat den Vorteil, dass die Spender sich gerne auch ein Bild von der Kleiderkammer machen dürfen. Die Kleider werden sortiert, gepflegt und gebügelt. "Was wir nicht können, ist ausbessern", erklärt Meier. Demnächst soll eine weitere Kleiderkammer in Dillingen eröffnet werden. Sie wird sich aber speziell auf Kinderkleidung konzentrieren. hthDie Kleiderkammer ist dienstags bis freitags von 8.30 bis zwölf Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr geöffnet, Telefon (0 68 31) 1 27 28 30.

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