Gewerkschaft IG Metall Vorzeige-Gewerkschafter Guido Lesch geht in den Ruhestand

Saarlouis/Völklingen · Von Andreas Engel

 Nach 37 Jahren Gewerkschaftsarbeit geht Guido Lesch in den Ruhestand. Auf der letzten Delegiertenversammlung  wurde er  verabschiedet.

Nach 37 Jahren Gewerkschaftsarbeit geht Guido Lesch in den Ruhestand. Auf der letzten Delegiertenversammlung wurde er verabschiedet.

Foto: Andreas Engel

45 Jahre Gewerkschaftsarbeit, davon 37 Jahre als Gewerkschaftssekretär in unterschiedlichen Positionen bei der IG-Metall-Geschäftsstelle Völklingen hat Guido Lesch in seinem Lebenslauf. Nun wurde der Gewerkschafter und Zweite Bevollmächtigte der Geschäftsstelle Völklingen im Rahmen einer großen Feier im Vereinshaus Fraulautern offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

Die IG-Metall würde sich untreu, wenn nicht auch während solch einer Feierstunde Werbung in eigener Sache, sprich für die Gewerkschaftsbewegung gemacht werden würde, sagte in seiner Festansprache der Erste Bevollmächtigte, Robert Hiry. Und so verwunderte es nicht, als er die Beitritterklärung des 28 706. Mitgliedes der IG-Metall Völklingen, „vorhin erst unterschrieben“, den Festgästen entgegen hielt. Hiry und Lesch kennen sich seit Jahrzehnten, lernten sich in der Gewerkschaftsjugend kennen, und „marschierten Seit‘ an Seit‘“ durch alle Höhen und Tiefen eines Gewerkschaftslebens in der Eisen- und Stahlregion Saarland. Lesch, gelernter Stahlbauschlosser bei DSD Dillingen, trat 1971 in die IG-Metall ein und absolvierte die gewerkschaftseigene Akademie der Arbeit in Frankfurt. 1981 wurde Lesch Jugendsekretär und übernahm gemeinsam mit Hiry 2004 die Verantwortung der damaligen Verwaltungsstelle Völklingen.

Hiry ging in seiner Laudatio auf die Erfolge der Geschäftsstelle der IGM in den vergangenen Jahren ein, an denen Guido Lesch maßgeblich beteiligt gewesen war. Hiry erwähnte zudem Leschs frühes Bekenntnis zur Friedensbewegung und zur SPD, der er trotz aller Kritik die Treue gehalten habe.

Bis zu seinem Ausscheiden war Lesch für Betriebsbetreuung, Tarifpolitik Metall- und Elektroindustrie, Tarifpolitik Eisenschaffende Industrie, Vertrauensleute- und Angestelltenarbeit zuständig. Jörg Köhlinger, Vorsitzender des IG-Metall-Bezirkes Mitte, bescheinigte Lesch, dass er ein hundertprozentiger Gewerkschafter war und ist. Lesch habe betriebliche und gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen und habe sich im Laufe der Jahrzehnte als verbindlicher und verlässlicher Gesprächspartner bewiesen. Köhlinger lobte die tiefe Verwurzelung Leschs in der Gewerkschaftsbewegung sowie seine antifaschistische Grundhaltung. Der Betriebsratsvorsitzende von Saarstahl, Stephan Ahr, würdigte Lesch und die IG-Metall für ihren Einsatz zum Erhalt der Stahlindustrie. Nur mit Hilfe der IG-Metall sei es gelungen, die Stahlindustrie an der Saar zu stabilisieren.

Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender der Ford-Werke Saarlouis, unterstrich, dass durch die Hilfe von Lesch und der IG-Metall bei Ford mit 90,9 Prozent das historisch beste Ergebnis bei den Betriebsratswahlen 2018 erzielt worden sei.

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