"Vor dem Gesetz sind alle gleich"

Kreis Saarlouis. In der Saarlouiser Altstadt wird heute Abend viel Betrieb sein. Die Sky-Kneipen werden aus allen Nähten platzen: Bayern München gegen FC Barcelona läuft. Aber die Fans werden nicht nur über Abseits, Foul und (hoffentlich viele Bayern-)Tore diskutieren. Bayern-Boss Uli Hoeneß wird mit seiner Selbstanzeige zur Steuerhinterziehung ebenfalls Thema sein

Kreis Saarlouis. In der Saarlouiser Altstadt wird heute Abend viel Betrieb sein. Die Sky-Kneipen werden aus allen Nähten platzen: Bayern München gegen FC Barcelona läuft. Aber die Fans werden nicht nur über Abseits, Foul und (hoffentlich viele Bayern-)Tore diskutieren. Bayern-Boss Uli Hoeneß wird mit seiner Selbstanzeige zur Steuerhinterziehung ebenfalls Thema sein.

Eine Umfrage der SZ gestern in Saarlouis zeigte, wie sehr die Leute sich mit Hoeneß' Fall beschäftigen. Ergebnis: Die meisten sind schockiert und glauben, das wird ihn nicht nur Geld, sondern auch einige Sympathien kosten. "Eine Unverschämtheit ist das", findet Hilde Morgenstern aus Saarlouis. Dass Hoeneß sich selbst angezeigt hat, bringt ihm ihrer Meinung nach auch nichts: "Sehr wahrscheinlich hat ihn einfach das schlechte Gewissen geplagt und er hat sich dann keinen anderen Rat mehr gewusst, als es zuzugeben."

Gerd Wolf aus Saarwellingen hat aber kein Mitleid mit dem bayerischen Steuersünder. "Vor dem Gesetz sind wir alle gleich", sagt er und befürchtet: "Mit den Einflüssen, die er hat, wird er am Ende womöglich sogar noch mit einem blauen Auge davonkommen."

Lukas Latz aus Saarwellingen glaubt, dass Hoeneß' Beliebtheit unter dem Vorfall leiden wird. "Es ist auf jeden Fall ein Image-Schaden", findet er. Alexandra Helfen aus Saarlouis meint aber: "Gut, dass er sich wenigstens selbst angezeigt hat. Das könnte ihm schon ein paar Fans retten." - "Unsinn!", findet Felix Martin aus Picard, "das hat er doch nur getan, um sein eigenes Strafmaß zu mindern!"

Paulo Volpe aus Roden versteht gar nicht, weshalb sich alle so aufregen. "Das mit der Steuerhinterziehung wird doch einfach überbewertet", sagt er. "Das wird doch jetzt nur so groß aufgebauscht, weil das der Hoeneß ist!" Das sieht Uwe Wirth aus Roden ganz anders: "Das ist ein Verbrechen gegenüber der Allgemeinheit, was dieser Mann macht. Es gibt nun einmal Gesetze, und an die muss man sich eben halten."

Auch Suzanne Rettel findet: "Das ist wirklich allerhand und er wird durch diese Sache sicher viele Fans verlieren." Trotz Selbstanzeige, glaubt sie: "Er hat sich ja nur gemeldet, weil es sowieso rausgekommen wäre."

"Unser einer muss auch seine Steuern bezahlen", sagt Wilfried Ballandat aus Saarlouis. "Und wenn einer auch noch so viel hat, dann sollte er es doch am besten wissen!" Ralf Heinrich aus Saarlouis hält fest: "Der Ruf ist jetzt erst einmal angekratzt."

Heute Abend 20.45 Uhr, Anstoß in München. Nicht nur in der Saarlouiser Altstadt wollen dann alle trotzdem vor allem lieber sportliche Aufreger. Fotos: J. Kallenbrunnen

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