Von Unterricht bis Probearbeit

Saarlouis · Ist ein langer Weg, bis Migranten in Deutschland arbeiten dürfen. Sind sie offiziell anerkannt und entscheiden sich dafür, im Kreis Saarlouis zu bleiben, greift das Migrations-Team ihnen unter die Arme. Dazu zählt, Deutsch zu lernen.

 Das Migrations-Team trifft sich regelmäßig zum Gespräch in der „Startbahn 25“. Foto: Lara Kühn

Das Migrations-Team trifft sich regelmäßig zum Gespräch in der „Startbahn 25“. Foto: Lara Kühn

Foto: Lara Kühn

Seit Juli 2015 arbeitet das Migrations-Team an den Standorten Saarlouis , Lebach, Dillingen und der Jugendeinrichtung "Startbahn 25" gemeinsam an dem Ziel, geflüchtete Menschen langfristig in den regionalen Arbeitsmarkt zu integrieren. Um fit für den Arbeitsmarkt zu sein, müssen die meisten erst einmal Deutsch lernen. Wer einen Berufsabschluss hat oder ein Schulzeugnis vorweisen kann, muss sich dies anerkennen lassen. "Es gibt auch Menschen, die Berufserfahrung mitbringen, aber keine Zeugnisse vorweisen können. Dann müssen wir das in speziellen Eignungstest feststellen", erklärt Margret Kuhn, Leiterin des Jobcenters.

Gesetzlich geregelt

Welche Personen in die Zuständigkeit des Saarlouiser Jobcenters fallen, das ist gesetzlich geregelt: Die dem Landkreis Saarlouis zugeteilten Flüchtlinge werden nach dem so genannten "Königsteiner Schlüssel" auf die 13 Städte und Gemeinden verteilt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entscheidet im Asylverfahren über einen berechtigen Aufenthalt. In dieser Zeit werden sie vom Kreissozialamt oder im Fall der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge , vom Kreisjugendamt betreut und unterstützt.

Erst als anerkannte Asylbewerber dürfen Flüchtlinge grundsätzlich uneingeschränkt arbeiten. Wer sich dann dafür entscheidet, langfristig im Landkreis Saarlouis zu bleiben, für den kommt das Migrations-Team ins Spiel: 1350 Menschen werden zurzeit an dieser Stelle betreut.

"Unser Team hat den Anspruch, jeden, der zu uns kommt, mit einem passenden Ansatz zu unterstützen. Zum Beispiel durch die Teilnahme an einem Sprachkurs, wobei das Angebot hier vom Deutsch-Einsteiger-Kurs bis hin zum Medizinersprachkurs reicht, durch Probearbeitstage in verschiedenen Berufen, oder die Integration der jungen Menschen in unserer Startbahn 25."

Deutsch können ist wichtig

In der Startbahn 25, einem Projekt zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit im Landkreis, wird ab dem ersten Tag mit Deutschunterricht begonnen. Denn die frühe Förderung von Sprache ist entscheidend für den beruflichen Erfolg, darin sind sich die Betreuer des Migrations-Teams einig. Außerdem werden hier sozialpädagogische Betreuung sowie Beratungs- und Qualifizierungsangebote angeboten. Landrat Patrik Lauer ist überzeugt, dass die Integration in den Arbeitsmarkt auf diesem Weg auch langfristig gelingen kann: "Im Bereich unseres Jobcenters bündeln wir gezielt Energien und Ressourcen um individuell passende Förderungen zu ermöglichen. Es werden auch nicht an anderer Stelle Mittel gekürzt oder verschoben. Im Gegenteil: Wir stocken auf, um den Ansprüchen von allen, die wir unterstützen, gerecht zu werden".

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