Von „Marant“ bis zu den „Armesünderkreuzen“

Roden · Ein Füllhorn von interessanten Beiträgen zu den Themen Mundart und Heimatgeschichte hat in seiner jüngsten Ausgabe das „Rodener Prisma“ zu bieten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Hexenverfolgung in und um Roden.

Der Rodener Geschichtskreis hat mit der Nummer 5 jetzt die erste Prisma-Ausgabe 2016 vorgelegt. Mundart in besonderer Form bieten im neuen Heft Luise Luft mit "Gehaichnis" und Erich Hewer mit "Se louen emma en de Mond". Köstlich liest sich die Geschichte von Erich Hewer über die "Marant für eine Gans". Den Ausdruck "Marant" für den früheren Leichenschmaus kennen heute nur noch sehr wenige Einheimische. Aufschlussreich ist die Geschichte und die Entwicklung des Stadtteils Roden mit dem Teil 1 "Von den Anfängen bis 1680". Hier hat sich die Auswertung der Vorträge von Lothar Fontaine in 2004 und 2005 im Karl-Thiel-Haus in Roden gelohnt.

Victor Rau befasst sich mit dem "Armesünderkreuz" als einem der 17 Flur- und Straßenkreuze. Erinnert wird auch an die Ausgrabung von zwei alten Kreuzen als steinernen Zeugen der Vergangenheit.

Hexenverfolgung steht im Fokus

Eines der großen Themen im "Rodener Prisma" ist der sehr informative und reich bebilderte Beitrag von Gerd Meyer über die Hexenverfolgung in und um Roden .

Gerd Meyer berichtet auch über die Geschichte der Rodener Volksschule. Im Schuljahr 1815 gab es eine Klasse mit 246 Schülern. 1938 waren es 31 Klassen mit 1500 Schülern. Auf den abgebildeten Klassenfotos werden sich sicher einige Schülerinnen und Schüler noch erkennen.

Eine besondere Würdigung erhielt der Rodener Heimatdichter Johannes Müller-Roden (1901-1945) durch Thomas Gergen. Gerd Meyer stellt das Handwerk des Polsterers in Roden sehr anschaulich am Beispiel der Familie Rival vor.

Das Heft Rodener Prisma 1 2016 kostet vier Euro und kann beim Rodener Geschichtskreis e.V. in der Schulstraße 7 a in 66740 Saarlouis erworben werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort