Vom Wundarzt Meyer bis zum Beigeordneten Hild

Saarlouis · Das erste Heft 2016 „Unsere Heimat“ liegt vor. Es berichtet auf vielfältige Art und Weise über Geschichte, Land und Leute der Region. Für vier Euro ist es erhältlich.

Die Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis hat jetzt das Heft 1/2016 "Unsere Heimat " als Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft vorgelegt.

Horst-Dieter Göttert (Beckingen) hat als Teil 16 den Jahrgang 1841 des Amtsblattes zu Trier nach interessanten Veröffentlichungen durchforstet. So ist unter anderem zu lesen, dass der praktische Arzt und Wundarzt Dr. Heinrich Joseph Meyer zu Wallerfangen auch als Geburtshelfer approbiert und vereidigt wurde. Dem mit der Verwaltung der Bürgermeisterei Schwalbach beauftragten Spezial-Beigeordneten Hild wurde die Erlaubnis erteilt, die Amtsstube in seine Wohnung auf die Papierfabrik bei Schwalbach zu verlegen. Das Königl. 30. Inf.-Regiment wird allein schon wegen vieler Desertionen immer wieder genannt.

Dr. Jürgen Trouvain (Saarbrücken) bespricht die Nachdichtung des Grimm'schen Märchens "Hänsel und Gretel" in die moselfränkische Mundart . Diese Arbeit der Schüler und Lehrer des Saarlouiser Gymnasiums Am Stadtgarten im Seminarfach "Mundart " hat über die Landesgrenze hinaus Beachtung gefunden.

Sehr ausführlich befasst sich der Leitende Ministerialrat a.D. und früherer Schulrat in Saarlouis , Fred Wecker (Wadgassen), mit der "Entwicklung der Organisation der allgemeinbildenden Pflichtschulen (außer Förderschulen) im Saargebiet und im Saarland unter zusätzlicher Berücksichtigung der Zeit von 1815 bis 1920 für den ehemals preußischen Landesteil". Über die "Braschenguppen" (im Volksmund Brasche = Kesselasche; G(K)uppen = Hügel) der Steingutfabrik in Wallerfangen berichtet Markus Battard (Wallerfangen). Viele ältere Besitzer von Wohnhäusern aus der Nachkriegszeit können sich noch recht gut an die aus Braschen hergestellten Hohlblocksteine erinnern.

Auf die alte Markthalle von Wallerfangen, deren Erdgeschoss-Grundriss-Plan von 1920 noch erhalten ist, weist Christiane Schönberger hin.

Franz Josef Schäfer (Bensheim) bespricht Band 2 der Saar-Nostalgie von Rainer Freyer und die Arbeit von Frank Hirsch über Juden in Merzig.

"Unsere Heimat " ist für vier Euro in den Buchhandlungen Pieper und Bock&Seip in Saarlouis , bei der Vereinigung für Heimatkunde und bei Schreibwaren Theobald in Siersburg erhältlich.

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