Volksbund will Jugendarbeit verstärken

Saarlouis. Der Landesverband im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) hat einen neuen Vorsitzenden. Die Delegierten wählten am Donnerstagabend auf der Landesvertreterversammlung in Saarlouis Werner Hillen einstimmig zum Nachfolger von Kurt Schoenen. Der frühere CDU-Landtagsabgeordnete hatte das Amt seit 2001 inne. Hillen will verstärkt die Jugendarbeit im Volksbund voranbringen

Saarlouis. Der Landesverband im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) hat einen neuen Vorsitzenden. Die Delegierten wählten am Donnerstagabend auf der Landesvertreterversammlung in Saarlouis Werner Hillen einstimmig zum Nachfolger von Kurt Schoenen. Der frühere CDU-Landtagsabgeordnete hatte das Amt seit 2001 inne. Hillen will verstärkt die Jugendarbeit im Volksbund voranbringen. Er sieht den Bildungsauftrag als eine wachsende Aufgabe des VDK an.Hillen ist Schulleiter der Edith-Stein-Schule in Friedrichsthal. Die Schule startete das VDK-Projekt "Spurensuche nach Kriegsopfern des Zweiten Weltkrieges im Saarland". Es sei wichtig, junge Menschen an einem friedlichen Europa bauen zu lassen, sie aus der Geschichte lernen zu lassen, sagte er. VDK-Jugendreferent Friedrich-Wilhelm Yorck Keller erklärte, das Projekt solle in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Zudem will er im Saarland einen VDK-Jugendarbeitskreis aufbauen, um die Bildungsarbeit zu intensivieren.

Der Präsident des VDK-Bundesverbandes, Reinhard Führer, forderte die Landesregierungen auf, die Bildungs- und Jugendarbeit finanziell zu unterstützen. Der Volksbund finanziert sich überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und den jährlichen Haus- und Straßensammlungen, ein geringer Teil sind Zuweisungen von Ländern und Kommunen. 2012 betrugen die Einnahmen des Landesverbandes 305 773 Euro, davon kamen 112 946 Euro aus Haus- und Straßensammlungen. Allerdings gingen die Gesamteinnahmen im Vergleich zu 2009 um knapp 70 000 Euro zurück. Nicht nur die Sammlungen erbrachten etwa 30 000 Euro weniger, auch die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen sanken: Zählte der Landesverband 2009 noch 2137 Mitglieder, sind es im vergangenen Jahr noch 1503 Mitglieder gewesen.

"Der Volksbund hat sich sicherlich verändert. Aber mir ist um seine Zukunft nicht bange", sagte Schoenen. Gräber der deutschen Kriegstoten zu erfassen und zu pflegen, darauf liege das Hauptaugenmerk. Der Leiter des Katholischen Büros im Saarland, Prälat Peter Prassel, meinte, die Bestattungskultur gehöre zu den wesentlichen Aufgaben des Volksbundes. Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigte der Kommandeur der Saarlandbrigade, General Andreas Hannemann, auf. "Wir brauchen eine Erinnerungskultur, in der wir auch über Krieg und Kriegsopfer reden dürfen", sagte er. Auch in der "dritten Nachkriegsgeneration verunglücken und sterben Soldaten." Es bleibe eine Verpflichtung für den VDK, am Frieden und der Freiheit in Deutschland, Europa und der Welt zu arbeiten.

Foto: Heike Theobald

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