Vier Tanks in 61 Arbeitstagen

Saarlouis. Ab Juni sollen Schiffe Grundöle in den Hafen Saarlouis/Dilingen bringen. Das Öl wird aus dem Tanklager per Lkw in das Mineralölwerk Méguin in Saarlouis-Fraulautern gebracht. Dort wird es mit Additiven versetzt, um in Motoren laufen zu können

 Rainer Barth (mit Warnweste) und Jürgen Weber leiten den Bau des Tanklagers. Foto: Hartmann Jenal

Rainer Barth (mit Warnweste) und Jürgen Weber leiten den Bau des Tanklagers. Foto: Hartmann Jenal

Saarlouis. Ab Juni sollen Schiffe Grundöle in den Hafen Saarlouis/Dilingen bringen. Das Öl wird aus dem Tanklager per Lkw in das Mineralölwerk Méguin in Saarlouis-Fraulautern gebracht. Dort wird es mit Additiven versetzt, um in Motoren laufen zu können. Méguin gehört zu Liqui-Moly in Ulm, dessen Chef Ernst Prost Jahre, zuletzt vor Gericht, für die Genehmigung des Lagers gestritten hat.Vier der zehn Tanks stehen bereits. Sie werden aus Segmenten aus nur bis zu sieben Millimeter dickem Stahlblech aufgebaut. Die Bleche kommen, bereits gebogen, per Lkw auf die Baustelle. Fünf solcher Segmente, "Schüsse", ergeben einen Ring. Der Tank steht auf einem rund einen halben Meter tiefen Fundament. Die Schüsse werden verschweißt - der Tank ist fertig. Zurzeit sind zwei mit Wasser gefüllt, um die Dichtigkeit zu prüfen. Der TÜV nimmt sie ab. Die Wasserfüllung zeigt auch an, wie sich der Tank im Lehmboden setzt.

Zwischen Boden und Tank befindet sich ein Vakuum, das mit Messgeräten verbunden ist. Sollte der Tank lecken, zeigen das die Geräte sofort an, denn dann würde der Druck in dem Doppelboden sofort abfallen, erklärt Architekt Jürgen Weber. Die Meldung geht in die Méguin-Zentrale in Fraulautern. Um die Tanks wird noch eine Wanne gesetzt, die laut Weber je 3000 Kubikmeter Löschwasser und 3000 Tonnen Öl fassen könnte - falls es doch einmal zu einem Unfall kommen sollte.

Ein eigenes Innenleben bekommen die Tanks nicht. Es reiche, dass die Stahlwände dicht seien - das Öl verhindere Rost. Die Tanks haben laut Rainer Barth, Projektleiter des Generalunternehmers Rotan, eine Lebensdauer von vielen Jahrzehnten.

In nur 61 Arbeitstagen haben rund 20 Arbeiter die Baustelle so weit gehabt, dass die vier Tanks stehen, sagt Barth. Bislang sei alles glatt gelaufen, Wetter einschließlich. Das Geheimnis, beim Bau im Zeitplan liegen zu können, sieht er wesentlich in der Absprache: "Reden, am Tisch, Mails per Computer reichen nicht." Ende des Jahres sollen fünf, Ende März dann alle zehn Tanks stehen. Die Baustelle, berichten Barth und Weber, errege großes Interesse. Täglich kämen Leute, um die Arbeiten zu beobachten. "Reden, Mails reichen nicht."

 Rainer Barth (mit Warnweste) und Jürgen Weber leiten den Bau des Tanklagers. Foto: Hartmann Jenal

Rainer Barth (mit Warnweste) und Jürgen Weber leiten den Bau des Tanklagers. Foto: Hartmann Jenal

Rainer Barth

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