Verkehrserziehung ist ein Muss

Dillingen. Dillingen ist Fahrradstadt. Auch einige Kinder und Jugendliche nutzen das und fahren mit dem Rad zur Schule. Viele von ihnen, das bemängelt SZ-Leser-Reporter Ronny Thiery, seien allerdings nicht auf verkehrssicheren Fahrrädern unterwegs

 Polizisten schulen Radfahrer, damit die sich auch im Dunkeln richtig verhalten und sicher fahren. Foto: dpa/lsw

Polizisten schulen Radfahrer, damit die sich auch im Dunkeln richtig verhalten und sicher fahren. Foto: dpa/lsw

Dillingen. Dillingen ist Fahrradstadt. Auch einige Kinder und Jugendliche nutzen das und fahren mit dem Rad zur Schule. Viele von ihnen, das bemängelt SZ-Leser-Reporter Ronny Thiery, seien allerdings nicht auf verkehrssicheren Fahrrädern unterwegs. "Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit beobachte ich, wie viele Kinder um halb acht Uhr morgens zur Schule radeln - geschätzte 80 Prozent davon ohne Licht am Rad", sagt Thiery.

Er wohnt gegenüber des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) in Dillingen. "Sie fahren kreuz und quer über die Straße, zum Teil gegen die Fahrtrichtung. Ich will nicht, dass da etwas passiert!" In der Verantwortung sieht Thiery die Eltern, die Schule, Polizei und auch die Stadt: "Jeder muss einen Teil dazu tun." Die Sprecherin der Stadt Dillingen, Gertrud Schmidt, sieht die Stadt nicht in Zugzwang. "Wir appellieren an Kinder und Jugendliche, im Dunkeln an ihren Fahrrädern das Licht anzuschalten", sagt sie, "aber zuständig sind hier in erster Linie die Eltern. Die müssen darauf achten, dass die Verkehrssicherheit ihrer Kinder gewährleistet ist."

Auch Thiery sagt: "Die Erwachsenen haben eine wichtige Vorbildfunktion."

Sicher im Verkehr bewegen

Schmidt weist auch auf das Schülertraining in der Dillinger Jugendverkehrsschule hin. Der Unterricht in der Verkehrserziehung ist für Grundschüler verpflichtend. In der ersten Klasse lernen sie, sich als Fußgänger im Straßenverkehr zu bewegen, ab der Klassenstufe drei steht der Fahrradführerschein auf dem Stundenplan.

In dieser Zeit lernen die Kinder vor allem, wie man sich auf dem Fahrrad sicher im Straßenverkehr bewegt und auch, wie ein verkehrssicheres Fahrrad aussieht und was alles dazugehört. Der Verkehrssicherheitsberater der Saarlouiser Polizei, Peter Eckert, betreut die Grundschüler in der Dillinger Verkehrsschule. "Nach diesem Training kennen sich die meisten Kinder schon gut aus mit den wichtigen Dingen", sagt er, "aber es ist leider auch sehr viel Stoff in nur kurzer Zeit". In insgesamt 20 Schulstunden müssen die Schüler alles lernen, um am Ende den theoretischen und praktischen Test des Fahrradführerscheins zu bestehen. Auch Eckert appelliert an die Eltern: "Das ganze Wissen muss tausendfach wiederholt werden. Wenn das im Elternhaus nicht geschieht, ist das ein Problem."

Warnende Worte

Stefan Schmitt, Schulleiter des ASG, nimmt den Hinweis des SZ-Lesers ernst. "Ein Anlieger hat das sicherlich besser im Auge als wir Lehrer. Wir werden die Schüler nochmals daran erinnern, sich sicher auf der Straße zu bewegen." Auch in der Klassenstufe fünf gibt es am ASG ein Verkehrstraining, in Zusammenarbeit mit dem ADAC, darauf beruft Schmitt sich nach den warnenden Worten Thierys. "Wir haben das Gefühl, dass die Kinder aus den Grundschulen einiges an Wissen mitbringen", sagt Schmitt. "Wir sind aber auch der Auffassung, dass die Schüler mit zunehmendem Alter sensibler für dieses Thema werden und wir in den höheren Klassenstufen keine Verkehrserziehung mehr in den Unterricht einbauen müssen."

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Ronny Thiery aus Dillingen. Sie haben auch Ärgerliches und Spannendes zu erzählen oder sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Telefon (06 81) 59 59 800, E-Mail an leser-reporter@sol.de.

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