Bergbau-Erbe Vereine wollen Bergbau-Tradition bewahren

Saarlouis · Besondere Ehrung für Klaus Hiery bei der Bundesvorstandssitzung der Bergmanns-, Hütten- und Knappschaftsvereine in Fraulautern.

 Bundesvorsitzender  Kurt Wardenga (vorne rechts)  ernennt Klaus Hiery (vorne links)  zum  Ehrenmitglied  des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappschaftsvereine.

Bundesvorsitzender  Kurt Wardenga (vorne rechts)  ernennt Klaus Hiery (vorne links)  zum  Ehrenmitglied  des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappschaftsvereine.

Foto: Ruppenthal

Nach 200 Jahren ist der Steinkohlebergbau in Deutschland seit Dezember 2018 endgültig Geschichte, die letzte Kohle wurde in Ibbenbüren und in Bottrop gefördert. Im Saarland war bereits im Jahr 2012 Schluss mit dem Abbau. Nun soll nach dem Willen der Politik auch der Braunkohleabbau bis 2038 enden.

Für die Bergmannsvereine bleibt damit die Aufgabe, das Erbe zu bewahren. Der Bund Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine hat über seine Pläne dazu bei einer Vorstandsitzung in Saarlouis-Fraulautern diskutiert. „Nach der Schließung der Zechen in Ibbenbüren und Prosper Bottrop gibt es in Deutschland zwar keinen Steinkohlenabbau mehr, aber die Bergbautradition lebt nach wie vor“, sagte der Bundesvorsitzende Kurt Wardenga, der mit seinem Verband die Interessen von rund 79 000 ehemaligen Bergleuten vertritt.

„Wir bedauern die bis 2038 geplante Einstellung des Braunkohleabbaus“, erklärte Wardenga, „bedeutet dies doch der Verlust von rund 20 000 Arbeitsplätzen in Mitteldeutschland und Nordrhein-Westfalen.“ Gleichzeitig zeigte der Verband in Fraulautern aber auch Verständnis für die Interessen der Anwohner, die durch den Abbau ihre Heimat verlieren.

27 000 der 79 000 Verbandsmitglieder kommen allein aus dem Saarland, wie der Präsident des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine im Saarland, Bernd Mathieu, sagte. „Damit sind die Saarländer der mitgliederstärkste Landesverband.“ Um die Traditionspflege möglichst lange und intensiv am Leben zu erhalten, hat der Verband sich inzwischen für Einzelpersonen geöffnet. Mit 380 neuen Mitgliedern stieß in diesem Jahr als neuer Verein die Bergkapelle St. Ingbert zum Verband. Jetzt hofft Bernd Mathieu noch auf einen stärkeren Zuspruch aus den Reihen der aktiven Hüttenarbeiter.

Klaus Hiery, der den Landesverband lange prägte, ist jetzt auch Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine. „Damit würdigen wir das fast vier Jahrzehnte währende Engagement und die besonderen Verdienste von Klaus Hiery für den Bergbau“, erklärte Bundesvorsitzender Wardenga und übergab ihm eine Ehrenurkunde. Klaus Hiery hatte erst vor wenigen Tagen nach rund 40-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender die Geschicke des Landesverbandes in die Hände von Bernd Mathieu gelegt.

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