Verbraucherschutz Internethandel ist ein großes Thema

Saarlouis · Experten diskutierten im Theater am Ring in Saarlouis über europäischen Verbraucherschutz.

 Beim Verbraucherschutzforum in Saarlouis diskutierten (von links)  Karin Basenach, Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Luxemburg, Martin Nicolay, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Saarland, Moderatorin Nicola Heffungs, Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt, Giuseppe Nardi, Geschäftsführer der Dr. Theiss Naturwaren GmbH, und Minister Reinhold Jost.

Beim Verbraucherschutzforum in Saarlouis diskutierten (von links)  Karin Basenach, Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Luxemburg, Martin Nicolay, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Saarland, Moderatorin Nicola Heffungs, Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt, Giuseppe Nardi, Geschäftsführer der Dr. Theiss Naturwaren GmbH, und Minister Reinhold Jost.

Foto: Alexandra Broeren

Experten aus dem Saarland, aus Luxemburg und Brüssel trafen sich zu einer Informationsveranstaltung „Europäischer Verbraucherschutz“ in Saarlouis im Theater am Ring. Initiator der Veranstaltung war das „Saarländische Verbraucherforum“, eine Initiative des saarländischen Verbraucherministeriums. Auf dem Podium der saarländische Minister Reinhold Jost, Evelyne Gebhardt, Abgeordnete im Europäischen Parlament und Mitglied im Ausschuss für Verbraucherschutz, Karin Basenach, Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Luxemburg, das für grenzüberschreitenden Verbraucherschutz zuständig ist, Martin Nicolay, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Saarland und Giuseppe Nardi, Geschäftsführer der Dr. Theiss Naturwaren GmbH als Vertreter der produzierenden Industrie. Moderiert wurde das Forum von Nicola Heffungs.

„Gerade bei uns in der Grenzregion unterscheiden nur wenige Kilometer darüber, ob sie sich auf deutsches, luxemburger oder französisches Recht berufen können oder müssen,“ so Minister Reinhold Jost.

Das Verbraucherrecht entwickele sich ständig weiter, sagte Karin Basenach. Man denke nur an Fahrgastrechte und Online-Handel. Hier sei allerdings noch viel zu tun, betonte Evelyne Gebhardt, vor allem im Bereich der Digitalisierung. „Die europäische E-Commerce-Richtlinie ist fast 20 Jahre alt und muss dringend überarbeitet werden“, sagte die Fachfrau aus Brüssel. Auch eine Zuständigkeit der großen Plattformen für Inhalte müsse geklärt werden. Es könne auch nicht angehen, dass Waschmittel in verschiedenen Ländern unter demselben Namen mit anderer Zusammensetzung vermarktet werden. Wichtig sei auch, eine verbindliche Regelung für das Label „Made in XY“ zu schaffen.

Giuseppe Nardi betonte, dass ein gemeinsames internationales Recht vor allem für die Industrie essenziell sei. „Für Unternehmen ist es wichtig, dass in allen Ländern gleiches Recht herrscht.“ Verbraucherschutz stehe im Übrigen auf drei Säulen: „Zum einen durch gesetzliche Vorgaben, zweitens durch den Wettbewerb und drittens durch ständige Medienberichterstattung“, sagte Nardi. Eines der großen Themen beim Forum in Saarlouis war der Internethandel. „Ein großer Anteil an Klagen, die an uns herangetragen werden, betrifft den Internethandel“, erklärte Martin Nicolay von der saarländischen Verbraucherzentrale. Man müsse endlich skrupellosen Unternehmen, die Verbraucher in Abomodelle hineinzwingen, europaweit das Handwerk legen.

Einig waren sich alle Experten darin, dass es gelte, beim Verbraucher wieder einen Sinn für Qualität zu wecken.

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