Lesung „Geheilte Seele, befreites Ich“

Saarlouis · Valerie Schnitzer spricht über ihre Lebensgeschichte als Mann und als Frau.

„Ich wäre schon als Kind lieber ein Mädchen gewesen“, könnte auch der Titel des Buches von Valerie Schnitzer sein. Sie kam aber als Junge auf die Welt und lebte über fünfzig Jahre als Mann, Gymnasiallehrer, Musikpädagoge und Dirigent im Schwarzwald. Dort lebt sie zwar immer noch, nur ist sie jetzt die Frau, die sie eigentlich immer war. Sie unterrichtet weiter am Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim Musik und ist nun eben Dirigentin des dortigen Sängerbundes.

Der Lebensweg ist alles andere als gewöhnlich: Die geschlechtsangleichende Operation vom Mann zur Frau, der sie sich unterzog, war auch Ergebnis eines langen Kampfes mit sich selbst und natürlich auch den gesellschaftlichen Normen. „Ich hatte keine Kraft mehr, als Mann zu leben, den Wunsch, eine Frau zu sein, hatte ich mein ganzes Leben und hatte zunehmend Depressionen und Suizidgedanken“, erzählt Valerie, die als Ralf in Waldshut im Schwarzwald geboren wurde. 30 Jahre ist sie verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Ehefrau Monika, beide kennen sich seit fast 40 Jahren, sprach ihr letztendlich Mut zu, als Frau zu leben. Schnitzers Buch „Geheilte Seele, befreites Ich“ zeigt, dass eine Umwandlung nicht nur ein Kampf mit der Gesellschaft ist, sondern zunächst ein Kampf mit sich selbst. Die Stadtbibliothek Saarlouis und die Buchhandlung Bock & Seip laden im Rahmen von erLESEN! – Literaturtage im Saarland zur Lesung mit Valerie Schnitzer ein, am Mittwoch, 10. April, um 19.30 Uhr im Studio des Theaters am Ring.

Der Eintritt acht Euro, ermäßigt fünf. Kartenvorverkauf bei Bock & Seip Saarlouis und bei Ticket Regional.

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