Unterschriften gegen Raserei

Saarlouis. Eigentlich sind die Verkehrszeichen an dieser Straße mehr als eindeutig, und dennoch hält sich kaum jemand daran. Die Fort-Rauch-Straße - sie verbindet Saarlouis mit Lisdorf - gleicht oftmals einer ganz gewöhnlichen und viel befahrenen Durchfahrtsstraße

Saarlouis. Eigentlich sind die Verkehrszeichen an dieser Straße mehr als eindeutig, und dennoch hält sich kaum jemand daran. Die Fort-Rauch-Straße - sie verbindet Saarlouis mit Lisdorf - gleicht oftmals einer ganz gewöhnlichen und viel befahrenen Durchfahrtsstraße. Dabei sagt das Schild auf Saarlouiser Seite, dass nur Anlieger durch dürfen, und von der Lisdorfer Seite gar herrscht ein Durchfahrtsverbot. Das alleine ist für die Anwohner schon ärgerlich genug, aber die Spitze ist der Hinweis "Tempo-30", der, ebenso wie die Schilder, konsequent ignoriert wird.

Christian Denne ist mit seiner Familie vor vier Jahren in die Fort-Rauch-Straße gezogen. Bewusst haben er und seine Frau ein ruhiges Plätzchen gesucht, nicht zuletzt, um ihrem Kind Möglichkeiten zu bieten, sich draußen unbekümmert aufzuhalten. "Hier wohnen viele Kinder. Sie alleine auf die Straße zu lassen, ist viel zu gefährlich", schildert Denne die Situation. Nicht nur, dass sich kaum jemand an den Verkehrsschildern stört, die gerade Strecke werde auch noch als Rennstrecke genutzt. "Die Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei nutzen gar nichts", erklärt Denne.

Dass in dieser Straße überdurchschnittlich viel kontrolliert wird, bestätigt Richard Falk, Leiter des Ordnungsamtes in Saarlouis. "Dass nicht täglich kontrolliert werden kann, alleine schon, weil das Personal dazu nicht da ist, ist doch klar", sagt Falk auf Anfrage der SZ. Es ist kein Geheimnis, dass die Fort-Rauch-Straße als Abkürzung genutzt wird, um mögliche Staus zu umfahren. Und die Kontrollen schrecken offensichtlich nicht ab. "Daher bin ich der Meinung, dass Bodenwellen wenigstens die Geschwindigkeit drosseln sollten", sagt Denne. Entsprechende Vorschläge habe er bereits der Stadt eingereicht, aber bisher ohne positives Ergebnis.

Falk lehnt seitens des Ordnungsamtes diesen Vorschlag auch ab. "Bodenwellen haben sich bisher nirgends bewährt", erklärt der Ordnungsamtsleiter. Andere Maßnahmen, wie große Blumenkübel in die Straße zu setzen - die hat es in Fort-Rauch schon gegeben, sind aber von der Stadt entfernt worden - brächten ebenfalls keinen Erfolg. Laut Aussage von Falk seien mit den Verkehrsanordnungen und den Kontrollen alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Denne will jedoch nicht aufgeben. Er sammelte in seiner Straße Unterschriften von Anwohnern, die gleicher Meinung sind wie er. Die Liste wird er heute Mittag Oberbürgermeister Roland Henz übergeben. "Die Kontrollen in der Straße nutzen gar nichts."

Fort-Rauch-Anwohner

Christian Denne

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