Musik Eine musikalische Reise in die 20er Jahre

Saarlouis · Eine musikalische Reise durch die Wilden 20er. Der Jazzchor Voices United lädt für Samstag, 24. August, zur 8. Saarlouiser Jazznacht ins Theater am Ring. Musikalisch geht es mit Singfreude „Von New Orleans nach Berlin“.

 Die Chorleiter Ruth und Dietmar Strauß bei der Probearbeit mit dem mehr als 40-köpfigen Chor United Voices im Pfarrheim in Hülzweiler.  	Foto: Jörg O. Laux

Die Chorleiter Ruth und Dietmar Strauß bei der Probearbeit mit dem mehr als 40-köpfigen Chor United Voices im Pfarrheim in Hülzweiler. Foto: Jörg O. Laux

Foto: Jörg O. Laux

Wer einmal eine Probe von United Voices besucht, dem fällt die Singfreude sofort auf, mit der die über 40 Sängerinnen und Sänger bei der Sache sind. Derzeit probt der Jazzchor für die 8. Saarlouiser Jazznacht, die unter dem Motto „Von New Orleans nach Berlin“ steht. Eine musikalische Reise von der Wiege des Jazz ins quirlige Berlin der 1920er Jahre. Das Thema trifft den Nerv der Zeit, sind doch die 1920er Jahre derzeit wieder sehr aktuell. TV-Serien wie „Babylon Berlin“ oder auch der Erfolg eines Max Raabe und seines Palast Orchesters zeugen davon, dass die 100 Jahre zurückliegende Ära nichts an ihrer Aktualität verloren hat. Verantwortlich für das Musik-Programm von United Voices sind Ruth und Dietmar Strauß, die den Chor gemeinsam 1997 gegründet haben und ihn seither gemeinsam leiten. „Wir kommen zwar beide ursprünglich von der klassischen Musik, haben aber immer Spaß an der anderen Schiene gehabt“, sagt Ruth Strauß, die dem Chor vor dem großen Auftritt den letzten Schliff gibt. Die Nummern sitzen, jetzt geht es nur noch um die Feineinstellung, ein paar Nuancen hier, eine kleine Betonung dort. „Das klingt ganz toll!“, lobt sie während sie voller Elan mit dem Chor arbeitet. Beim Konzert läuft dann auch alles ohne Notenblätter. „Eine Selbstverständlichkeit, obwohl wir nur ein Laienchor sind“, sagt Dietmar Strauß. Professionell klingt es dennoch. Er begleitet den Chor bei den Proben am Klavier, gibt Regieanweisungen für das Konzert und sorgt an den Tasten für die musikalische Untermalung. Der Chor ist gelöst und bei bester Stimme und Stimmung. Man merkt ihnen die Vorfreude auf das kommende Konzert an. Im Zweijahresturnus gibt der Jazzchor gemeinsam mit befreundeten Musikern die Saarlouiser Jazznacht im Theater am Ring, seit 2001, so dass das kommende Konzert die inzwischen achte Auflage ist. Geprobt wird seit Anfang des Jahres. Die Proben starten gleich nach dem Adventskonzert von United Voices, einem zweiten festen Bestandteil ihres Jahresprogramms. Zwischendurch wagt man sich auch an größere Werke, auch mit Orchester: „Wir sind sehr experimentierfreudig“, sagt Dietmar Strauß, der seine musikalische Laufbahn bis zum Abitur bei den Regensburger Domspatzen begann. Heute ist er Schulmusiker, wie sein Gegenüber. Er im Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium in Völklingen, sie am Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis. Geprobt wird einmal in der Woche im Pfarrheim in Hülzweiler und im Gegensatz zu anderen Chören, können United Voices nicht über Mitgliederschwund klagen. Ganz im Gegenteil. Sogar bei den Männerstimmen ist der Chor mit sieben Tenor- und elf Bassstimmen sehr gut aufgestellt. Man ist untereinander befreundet und teilt die Liebe zur Musik.

Ein Markenzeichen des Chors ist der Spaß an der Sache, der von der Bühne auf das Publikum überspringt und für eine unverwechselbare Bühnenpräsenz sorgt. Für das Konzert am Sonntag, 24. August, im Theater am Ring hat man sich, wie in den Jahren zuvor, befreundete Musiker aus der Region mit ins Boot geholt. Als Gast konnte das in Südwestdeutschland mittlerweile renommierte Revueorchester 1920 gewonnen werden. Begleitet wird der Chor von Patric Busch am Piano, Jörg Jenner am Bass und Kevin Naßhan am Schlagzeug. Die im Saarland ansässige amerikanische Sängerin Suzanne Dowaliby präsentiert außerdem ein neues Programm mit frühen Cole-Porter-Songs. United Voices präsentiert neben frühen amerikanischen Jazzstandards von George Gershwin oder Irving Berlin, begleitet von einer Dixieland-Combo, getreu dem Motto „Von New Orleans nach Berlin“ auch deutsche Jazzschlager im Stil der Comedian Harmonists. Für Akzente sorgen auch instrumentale Charleston-Tanznummern, von den Gesangssolisten Martin Herrmann und Lisa Helfer, authentisch dargeboten und mit Stepptanz ergänzt. Eine bunte Reise durch Jazz, Dixxie und Swing der 20er Jahre erwartet also die Gäste der kommenden Saarlouiser Jazznacht, die sich von Konzert zu Konzert einer immer größer werdenden Fangemeinde erfreut.

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