Einsatzübung Ziemlich echt

Saarlouis · Spektakuläre Übung der Feuerwehr Saarlouis mit dem Deutschen Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst und dem technischen Hilfswerk: Bei einer geheimen, nicht angekündigten Übung simulierte man einen schweren Verkehrsunfall im Baustellenbereich des Autobahndreiecks Saarlouis.

 Großübung im Dunkeln an der Autobahn bei Saarlouis

Großübung im Dunkeln an der Autobahn bei Saarlouis

Foto: Ruppenthal

Alarm für Feuerwehr und Rettungsdienst am Dienstagabend kurz nach 19 Uhr: „Schwerer Verkehrsunfall am Autobahndreieck Saarlouis – mehrere Personen eingeklemmt.“

Ein mit sechs Personen besetzter Van war, so die Annahme einer nicht angekündigten Übung, mit hoher Geschwindigkeit von der Richtungsfahrbahn Luxemburg abgekommen und in die Großbaustelle neben der Autobahn gerast. Der Wagen hat sich mehrfach überschlagen und landet total beschädigt am Fuß eines mehrere Meter hohen Hangs der Autobahnbaustelle. Das Fahrzeug ist durch nachrutschende Erdmassen teilweise verschüttet, die Insassen sind schwer verletzt und im Fahrzeug eingeklemmt. Eine Person wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und liegt bewusstlos rund 20 Meter neben dem Unfallfahrzeug.

Schon wenige Minuten nach der Alarmierung treffen die ersten Einsatzkräfte an der Unfallstelle ein. Schwierige Licht- und Geländeverhältnisse erschweren die Orientierung. Rettungskräfte von DRK und MHD machen sich in aller Eile ein Bild der Lage und informieren über Funk die nachrückenden Einsatzkräfte. Ein Teil der Rettungssanitäter übernimmt die Betreuung der eingeklemmten Verletzten in dem Unfallfahrzeug, der andere Teil leitet umgehend die Reanimation-Maßnahmen bei dem herausgeschleuderten Verletzten - ein Dummy - ein. Wenige Minuten später treffen weitere Rettungskräfte und die Feuerwehren der Löschbezirke Ost und West ein.

Da nachrutschende Erdmassen das Fahrzeug weiter zu verschütten drohen, wird das THW aus Saarlouis angefordert. Von der Feuerwehr wird das Unfallfahrzeug gesichert, alle notwendigen Rettungs-und Bergungsmaßnahmen eingeleitet. Schon nach kurzer Zeit läuft der Rettungseinsatz auf Hochtouren.

Bewusst haben Marc Paul und Sascha Zwetsch, Organisatoren dieser spektakulären Übung, ein so dramatisches Szenario mit schwierigen Rahmenbedingungen gewählt. Die Übung soll so realitätsnah wie möglich ablaufen, sodass die Einsatzkräfte indirekt im Stress versetzt werden und überhaupt nicht mehr unterscheiden, ob es sich um eine Übung oder einen Realeinsatz handelt. Das gelingt: Alle Einsatzkräfte sind vollkonzentriert bei der Sache.

Nach knapp zwei Stunden ist die Übung zu Ende. Die Einsatzmittel werden zurückgebaut, Feuerwehr, Rettungskräfte und THW rücken zur Feuerwache Ost ein und lassen bei einem gemeinsamen Imbiss den Einsatz noch einmal in aller Ruhe Revue passieren.

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