Umfrage zum Jahreswechsel Von der Hüftoperation bis zur Überraschungs-Party

SAARLOUIS · Persönliche Freuden und Sorgen beschäftigten die Menschen im Kreis im Jahr 2019 besonders – private Ereignisse wichtiger als öffentliche Themen.

 Katja und Torsten Desgranges

Katja und Torsten Desgranges

Foto: Künkeler

„Was war für Sie das Ereignis des Jahres 2019?“: Das wollte die Saarbrücker Zeitung in einer Umfrage zum Jahreswechsel wissen. Für alle Befragten waren es Erlebnisse im privaten Umfeld, das öffentliche Geschehen spielte in den Antworten kaum eine Rolle. Die Geburt des ersten Kindes und der 92. Geburtstag des Vaters, der Sommerurlaub sowie die Sorge um den Arbeitsplatz, aber auch Krankheit und Tod waren prägende Ereignisse für die Menschen.

„Das war wirtschaftlich kein gutes Jahr fürs Saarland“, meinen Katja und Torsten Desgranges, und auch „privat lief es nicht so gut“. Die Frau aus Überherrn klagt, dass die beiden „viel mit Krankheiten und Ärzten zu tun“ hatten. Und ihr Mann macht sich Sorgen um die Zukunft der Stahlindustrie, in der er selbst beschäftigt ist. Ihr Sohn mache derzeit eine Ausbildung bei den Ford-Werken, sei auch nicht sehr optimistisch. „Das ist alles sehr traurig“, erzählen sie noch.

Über „viele private Probleme, Krankheiten“ berichtet Gabriele Jaeck aus Saarlouis, da sei „alles andere nebensächlich“. Allenfalls der Weggang von AKK nach Berlin fällt ihr noch als „sehr einschneidendes Erlebnis“ ein. „Ich habe zwei Hüftoperationen gut überstanden“, freut sich dagegen Felix Groß. Mehr Highlights brauche er nicht, meint der 75-jährige Beckinger bei seinem Spaziergang durch den Saarlouiser Stadtgarten.

Für Britta Gravemann aus Düsseldorf, die zum Familienbesuch im Saarland weilt, gab es 2019 ebenfalls ein freudiges Ereignis, den 92. Geburtstag ihres Vaters. Es war zwar nur eine kleine Feier („den Neunzigsten haben wir groß gefeiert“), aber sie freue sich, dass ihr Vater das Alter überhaupt erreicht habe.

„Welches Highlight hatten wir denn 2019?“, fragt Annemarie Pohl ihren Mann Andreas, für das Jahr zuvor sei die Antwort einfacher. „2018 kam nämlich unsere Tochter auf die Welt“, erzählen die beiden Schwalbacher. Nun seien alle gesund und munter, „einfach nur glücklich mit unseren Kindern“, das sei Highlight genug.

Bei Christian und Franziska Geimer kam der Nachwuchs dagegen im Januar 2019, das war ihr persönlicher Höhepunkt in diesem Jahr. Mit dem ersten Kind ging das Jahr sehr schnell rum, das Söhnchen habe die Familie voll beschäftigt, erzählen die beiden Saarlouiser. Durchweg positiv lief das Jahr auch für zwei junge Frauen aus Saarlouis. Zum 60. Geburtstag ihres Vaters habe sie mit ihrer Schwester zusammen eine Überraschungs-Party organisiert, erzählt Aline Hilpert. Und sie selbst habe sich einen neuen Strandkorb für den eigenen Balkon gegönnt, nachdem sie das „im Urlaub ausgiebig getestet“ habe. Und ihre Freundin Gina Groß hat beim Urlaub auf Mallorca „meine Lieblings-Tennisspielerin Marija Scharapowa“ bei einem Turnier spielen sehen. Zuhause habe sie sich „viele Häuser angeschaut“, berichtet sie von der Suche nach einem neuen Haus. „Vielleicht habe ich ja heute das Richtige gefunden, schau’n wir mal“, so die junge Saarlouiserin.

 Gabriele Jaeck

Gabriele Jaeck

Foto: Künkeler
 Britta Gravemann

Britta Gravemann

Foto: Künkeler
 Annemarie und Andreas Pohl

Annemarie und Andreas Pohl

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 Franziska und Christian Geimer mit Nachwuchs

Franziska und Christian Geimer mit Nachwuchs

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 Aline Hilpert (links) und Gina Groß

Aline Hilpert (links) und Gina Groß

Foto: Künkeler

Während sich bei vielen also irgendein besonderes Ereignis eingeprägt hat, war es für andere „ein ganz normales Jahr“, wie bei Rosemarie Habermann und Gerhard Lindner aus Hülzweiler. Aber auch damit sind die beiden völlig zufrieden: „Wenn es so bleibt, ist es gut.“

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