Handball-WM Über 25:23 und 28:25 zum Weltmeister

Saarlouis · Die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft begeistern die Fans im Kreis Saarlouis. Viele hoffen auf den Titel.

 Hilmar Scharf

Hilmar Scharf

Foto: Axel Künkeler

Die Handball-Fans im Kreis Saarlouis hoffen auf den Gewinn des Weltmeister-Titels durch die deutsche Nationalmannschaft. Das Erreichen des heutigen Halbfinals gegen Norwegen hat das Interesse an der WM spürbar ansteigen lassen. Zumindest bei Männern, während sich die angesprochenen Frauen bei einer SZ-Umfrage am Donnerstag erst gar nicht beteiligen wollten.

„Einfach super“, lobt Robert Eckert (Saarlouis) das Auftreten der deutschen Mannschaft, die sehr kämpferisch und willensstark sei. „Leidenschaft ist immer das Erfolgsrezept“, weiß der gebürtige Pfälzer aus eigener Erfahrung. In Pirmasens hat er früher selbst Handball gespielt. Fürs Halbfinale ist er zuversichtlich, das Ergebnis des Endspiels sei dann „Tagesschicksal“.

Ein ausgesprochener Handball-Fan, der sich oft auch die Heimspiele der HG Saarlouis anschaut, ist Hilmar Scharf aus Fraulautern. „Der Handballsport ist faszinierend“, meint er, da gebe es friedliche Fans, Fairness unter den Spielern und Akzeptanz gegenüber den Schiedsrichtern. Im Fußball sei dies „oft beschämend“ betont Eckert, der früher selbst aktiv Fußball gespielt hat. Bei den Handballern gefallen ihm die Einstellung, Disziplin und Zusammenhalt sowie das Mitsingen der Nationalhymne. Scharf hofft auf einen Sieg im Halbfinale („der Heimvorteil in Hamburg kann helfen“), das Finale aber sei „völlig offen“. Da hätten die Dänen als möglicher Gegner das Publikum im Rücken, dennoch traut er den Deutschen den Titel zu.

Ebenfalls auf Dänemark („sehr stark“) als Final-Gegner tippt Walter Gulden (Steinrausch). Er hofft auf einen „knappen Sieg für Deutschland“, will sich aber nicht zu 100 Prozent festlegen. Es sei für ihn schon eine Überraschung, dass Deutschland die Finalspiele erreicht hat. Gulden hat bislang jedes WM-Spiel der Deutschen gesehen und freut sich, dass jetzt auch der Ex-Saarlouiser Tim Suton dabei ist. Die Spiele seien „im Gegensatz zu den Fußballern“ wirklich spannend.

„Weil es so spannend ist, lasse ich mich reinziehen“, meint auch Peter Lay, der sich „nicht direkt als Fan“ bezeichnet. Den Ensdorfer begeistert auch die „tolle Atmosphäre in den Hallen“. Normal spielt er freitagabends mit seinen Sportfreunden vom TuS Ensdorf Basketball, doch heute hat wohl das Halbfinale gegen Norwegen Vorrang. „25:23 für uns“ hofft er und auch fürs Finale hat er schon einen Tipp parat: „28:25 gegen Frankreich“.

Auf ein Finale gegen Frankreich tippt auch Peter Kronberger (Schwalbach). „Dann gewinnen wir und das Wintermärchen ist komplett“ ist er zuversichtlich. Bei manchen Spielen hätte er „vor lauter Spannung fast Herztabletten nehmen“ müssen, aber bislang könnte es nicht viel besser laufen.

Wie Kronberger schaut auch Lothar Schäfer aus Dillingen generell viel Sport und betont: „Bei einer WM bin ich immer dabei.“ Das Auftreten der deutschen Mannschaft findet er „hervorragend“, er könne daher nicht verstehen, dass man vor einiger Zeit noch „den Trainer absägen“ wollte. Es sei wohl überall das Gleiche, immer sei der Trainer schuld. „Ich nehme an, dass sie das Finale erreichen“, hofft Schäfer vor dem Spiel gegen Norwegen. Im Endspiel komme es auf den Gegner an, Chancen hätten die Deutschen aber „auf jeden Fall“.

Klar sei er Sport-Fan, früher als Judoka und Fußballer selbst aktiv, erklärt Werner Thies aus Schmelz. Die WM verfolgt er aber nur sporadisch, hat nur das deutsche Vorrunden-Spiel gegen Serbien gesehen. Trotzdem ist er überzeugt, „die deutsche Mannschaft ist spitze“. Das heutige Halbfinale hat er noch gar nicht im Plan („wir sind doch in der Hauptrunde, ja?“), zuschauen will er dann aber wohl doch („wenn Fußball schon nix mehr bringt“), schließlich steige die Erwartung an ein erfolgreiches Abschneiden.

An dem einen oder anderen scheint die WM dann aber doch völlig vorbeizugehen. „Hat sie denn schon begonnen?“, fragt Hans-Jürgen Gyzen aus Klarenthal etwas unwissend, er sei gerade eine Woche in Ägypten gewesen. Er wisse zwar, „was Handball ist“, aber ansonsten sei er doch „eher im Fußball zu Hause“ outet er sich.

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