Urlaub Reisebüros haben Kunden von Frühbucher bis Kurzfristmensch

SAARLOUIS · In den Reisebüros im

Kreis Saarlouis herrscht derzeit reger Betrieb. Der Januar gilt in der Branche generell als der umsatzstärkste Monat. Doch die Reisebüros müssen sich mehr und mehr auf ambivalentes Kundenverhalten einstellen: von Frühbuchern bis hin zu Kurzentschlossenen und Internet-Kunden sind die unterschiedlichsten Urlaubstypen dabei.

„Es ist noch nicht die ganz große Masse, aber die ersten buchen schon seit Dezember“, sagt Salvatore Fiandaca. Der Geschäftsführer von GS Reisen und Freizeit in Fraulautern hat „keine besonderen Veränderungen“ im Kundenverhalten beobachtet, das sich seit Jahren schon auf Früh- und Last-Minute-Bucher verteile. Es gebe jedoch einen „richtigen Trend hin zu Online-Buchungen“. Doch viele dieser Kunden kämen zurück, seien die Warteschleifen in Hotlines und den ständigen Email-Verkehr leid. Im Reisebüro hätten sie dann wieder die persönliche Beratung.

Im Saarlouiser Büro von Dertour Otto machen sich die Online-Buchungen dagegen „kaum bemerkbar“, erklärt Büroleiterin Yvonne Tuillier-Peschl. „Wer zu uns kommt, bucht auch bei uns“, stellt sie zufrieden fest. Gebucht werde alles, sowohl Nah- als auch Fernziele wie Indien oder Australien. Das Buchungsverhalten sei aber „ganz ambivalent“, hat auch Tuillier-Peschl beobachtet. Selbst bei Fernreisen werde oft kurzfristig gebucht. Echte Last-Minute-Angebote seien jedoch „schon seit vielen Jahren rückläufig“. Die erste Buchungswelle habe es schon im Oktober, November nach Erscheinen der Kataloge gegeben, aber der Januar sei „immer sehr buchungsstark“. Viele Kunden würden sich vorab im Internet informieren.

„Die Kunden sind wesentlich besser informiert als früher“, hat auch Jan Petry beobachtet. „Sie wissen, was sie wollen, und was es kostet“, sagt der Geschäftsführer vom First Reisebüro in Dillingen. Aber einen Trend zu Online-Buchungen kann er „klar verneinen“. Schon der Dezember sei besser gelaufen als im Vorjahr, jetzt im Januar sei es richtig voll. Vor allem Kreuzfahrten und Reisen „Richtung Mittelmeer“ liegen im Trend. Auch die Türkei sei wieder steigend, aber lange nicht so gut gebucht wie früher. Auch hier ist die Kundschaft „zweigeteilt“ zwischen Frühbuchern, die an feste Urlaubszeiten gebunden sind und klare Reiseziele haben, sowie den „Kurzfristmenschen“. Last-Minute aber werde schon seitens der Veranstalter zurückgefahren.

Einen Trend zu mehr kurzfristigen Reisen hat dagegen Ines Lambert festgestellt. „Nicht alle buchen schon im Januar, Februar“, sagt die Mit-Geschäftsführerin von Lambert Reisen in Saarwellingen. Allerdings sei dann nicht immer noch die Wunschreise zu bekommen. Sehr beliebt sei nach wie vor für die „Sunshine Busreisen“ immer noch der Gardasee, aber auch Südengland, Istrien-Dalmatien sowie Deutschland-Urlaube von Nordfriesland bis runter zum Schwarzwald seien gefragt. „Pünktlich zum neuen Jahr“ sind die Reisekataloge erschienen, „nun gehen die Buchungen los“, berichtet sie. Auch der Anteil der Online-Buchungen steige seit Jahren stetig an, inzwischen sei das Verhältnis „fast schon fifty-fifty“.

Wie bei Lambert Reisen ist bei der Aventura Touristik in Neuforweiler das Online-Geschäft inzwischen ebenfalls ein zusätzlicher Vertriebskanal, bestätigt Geschäftsführer Jörg Fogiel. Beide Unternehmen sind aber eben „nicht nur klassisches Reisebüro“, sondern selbst auch Veranstalter von Busreisen. Aventura hat sich dabei vor allem auf Wander- und Radreisen spezialisiert. Seit Erscheinen des eigenen Katalogs Mitte Dezember läuft das Buchungs-Geschäft für Frühjahr, Sommer an, und „der Januar ist erfahrungsgemäß der stärkste Monat“. Wer klare Reiseziele hat, sollte früh buchen, rät Fogiel. Vor allem Kurzreisen würden zwar immer öfters kurzfristig gebucht, das stelle die Branche aber vor Probleme. Eine Mindest-Teilnehmerzahl sei bei Gruppenreisen oftmals erforderlich, und wenn diese bis zu einem bestimmten Termin nicht erreicht werde, müsse die Reise abgesagt werden. Dabei sei dies oft nicht erforderlich, wenn von allen frühzeitig gebucht werde.

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