Touristinfo Tourismus bietet viele Chancen im Kreis

Saarlouis · Landrat Patrik Lauer und Dieter Ruck, Leiter der Tourist-Information Saarlouis, ziehen eine positive Bilanz.

 Die Tourist-Information Saarlouis befindet sich rechts neben derLudwigskirche am Großen Markt.

Die Tourist-Information Saarlouis befindet sich rechts neben derLudwigskirche am Großen Markt.

Foto: Thomas Seeber

Tourismus ist kein Selbstzweck, machten Landrat Patrik Lauer und Dieter Ruck, Leiter der „Tourist-Information Saarlouis“, deutlich. Dem Landkreis verhelfe es zu einem anderen Image und Gewerbe sowie Gastronomie zu neuen Einnahmen. Beide zogen ein erstes Fazit zur „Tourist-Information“, die seit Mai 2016 am Großen Markt zwischen Ludwigskirche und Kreissparkasse Gäste berät.

„Da kann man jetzt schon mal fragen“, meinte Landrat Lauer zur gemeinsamen Einrichtung von Kreis und Stadt, „hat sich das gelohnt?“. Diese Frage lasse sich mit Zahlen beantworten. Einmal mit rund 265 500 Übernachtungen 2016 im Landkreis, ein Plus von 8,5 Prozent gegenüber 2015. Und im ersten vollständigen Beratungsjahr, 2017, verzeichnete die „Tourist-Info“ 12 636 Beratungen von Gästen. „Deshalb glauben wir fest an die Chancen im Tourismus“, sagte Lauer. Damit „haben wir die Möglichkeit, anders wahr genommen zu werden“. In erster Linie aber sei es ein Wirtschaftsthema, da es zu regionaler Wertschöpfung führe. Es sei „bundesweit nicht gerade üblich, dass ein Landkreis eine Tourismuszentrale führt“, sagte Dieter Ruck. Doch durch den Standort am Großen Markt sind wir „erkennbar geworden“. Vormals befand sich die touristische Information des Landkreises nahe der Evangelischen Kirche im Landratsamt. Die Stadt Saarlouis hatte eine eigene Infostelle im Rathaus. Jetzt konzentriere man die Kräfte auf einen Standort. „Gleich im Mai 2016 waren 900 Personen hier. Im Monat danach 1000. Vor allem in den Urlaubsmonaten kommen die Leute.“

An Diagrammen zeigt Ruck die Verteilung übers Jahr. Darin ist der Kulturbereich recht gleichmäßig verteilt, mit höheren Werten in der Winterzeit. Bei Wandern und Radfahren beispielsweise geht es im Frühjahr nach oben und dann nochmals in den Sommermonaten. „Das ist natürlich ganz spannend für uns“, sagte Ruck über die Nationalitäten. 16 Prozent seien englischsprachig, Amerikaner und Australier. Selbst Spanier kämen in einem Umfang, dass überlegt werde, künftig auch mal was in Spanisch anzubieten. 32 Prozent, die zur „Tourist-Information“ kamen, waren Franzosen, 35 Prozent Niederländer. „Es geht keiner hier raus“, sagte Ruck, „dem wir nicht eine passende Route gesteckt haben.“

„In Saarlouis spielt die Musik“, machte Ruck die Bedeutung der Stadt deutlich. In den Monaten August und September seien die Hotels hier ausgebucht. „Da regnet es Brei, und der Löffel ist nicht groß genug.“ Bei den Themenschwerpunkten der Gäste liege die Stadt mit etwa 30 Prozent vorn. Hierbei spielen die rund 200 Stadtführungen pro Jahr eine wesentliche Rolle und das kulturelle Angebot. Elf Prozent der Gäste sind interessiert an Wandern und Radfahren, Kultur macht 17 Prozent aus, und das noch recht junge Saarpolygon bereits vier Prozent. Bei Wandern, Radfahren und Haldentourismus sei noch einiges mehr drin, stellten Lauer und Ruck dar. „Aber“, sagte der Landrat, „wir können als Landkreis nur den Rahmen setzen, für die Nutzung braucht es Privatinvestoren.“

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