Telefon klingelt doppelt so oft wie sonst

Kreis Saarlouis · Die Telefone der ehrenamtlichen Berater der Rentenversicherungen im Kreis stehen nicht still. Derzeit bitten bis zu doppelt so viele Anrufer wie sonst um Auskunft, sagen die Berater. Grund: die neue Mütterrente.

"Die Leute sind informiert, aber dann doch unsicher", fasst Johannes Bodwing, Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund in Saarlouis , den Kenntnisstand der Bevölkerung über die neue Mütterrente zusammen. Es herrscht Erklärungsbedarf - und der zeichnet sich auch in den Anfragen an Bodwing und seine Kollegen ab. "Normalerweise rufen zehn bis zwölf Leute pro Woche an", erzählt Bodwing, "im Moment sind es zusätzlich fünf bis sechs, die wegen Fragen zur Mütterrente anrufen." Auch seine Kollegen Walter Steinhauer aus Rehlingen-Siersburg und Egon Haag aus Schwalbach verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Anfragen - teilweise auf das Doppelte.

"Die Leute können gar nicht einschätzen, was sie tun müssen", beschreibt Steinhauer. Durch die Änderung in der Anrechnung von Erziehungszeiten gibt es für viele Frauen nun mehr Rente - und für einige Frauen zum ersten Mal überhaupt. "Man muss mindestens fünf Jahre eingezahlt haben, um Rente zu erhalten", erklärt Bodwing. Durch die Änderung zählt nun jedes Kind, das vor 1992 geboren wurde, als zwei Jahre. "Wer also drei Kinder hat, hat auch Anspruch auf die Rente." Doch auch mit zwei Kindern kann sich eine Anfrage an die Deutsche Rentenversicherung lohnen. "Wer vier Jahre hat, kann das fünfte nachbezahlen", erklärt Steinhauer, "das kostet 1040 Euro." Diese Summe rechne sich bereits in weniger als einem Jahr. Wichtig sei, dass der Antrag innerhalb von drei Monaten erfolgt, erzählt Haag - denn dann wird die Rente rückwirkend ab 1. Juli ausgezahlt. "Danach gilt der Antragsmonat als erster Rentenmonat", ergänzt er.

Auch die Rente ab 63 sorgt für zusätzliche Anfragen, aber bei Weitem nicht in einem solchen Umfang wie die Mütterrente. "Durch die Medien sind die Leute gut informiert", erzählt Bodwing. Dem stimmt auch Haag zu: "Die typische Frage hier ist einfach, was alles zu den geforderten 45 Beitragsjahren dazu zählt." >

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