Tapfer gekämpft

Saarlouis. Lukas Kohler rannte auf und ab. Der Rechtsverteidiger des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken schaltete sich beim Testspiel seiner Mannschaft beim Verbandsligisten SSV Saarlouis in jeden Angriff mit ein. Zudem half er hinten, den Laden dicht zu halten. Dafür lieben ihn seine Fans, so wollen sie ihn sehen

Saarlouis. Lukas Kohler rannte auf und ab. Der Rechtsverteidiger des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken schaltete sich beim Testspiel seiner Mannschaft beim Verbandsligisten SSV Saarlouis in jeden Angriff mit ein. Zudem half er hinten, den Laden dicht zu halten. Dafür lieben ihn seine Fans, so wollen sie ihn sehen. Zwei seiner wohl größten Verehrer nutzten am Samstag auf dem Saarlouiser Sportplatz in den Fliesen ein Testspiel, ihr Idol hautnah zu erleben: Finn Klemp und sein Vater Udo sind Feuer und Flamme für die Blau-Schwarzen. Besonders angetan sind sie vom Kämpfertypen Kohler, der übrigens - wie die Klemps - waschechter St. Ingberter ist. Die Fans trennten am Samstag nur wenige Meter von Kohler und seinen Teamkollegen. "Neben Kohler ist Enver Marina mein Lieblingsspieler", schwärmte Finn.Aktionen des Torwarts Marina bekam der Zehnjährige aber keine zu sehen. Er war, ebenso wie Kapitän Marc Lerandy und Sven Sökler, nicht mit von der Partie. Sie wurden allesamt geschont. Ansonsten hatten "die Molschder" aber alles an Bord. Trotzdem sahen die 320 Zuschauer ein Spiel, bei dem sich der haushohe Favorit gegen tapfer kämpfende Saarlouiser schwer tat. "Das sieht heute schon ziemlich träge aus, was unsere da Jungs machen", befand Udo Klemp.

Wie erwartet lief das Spiel 90 Minuten lang nur in Richtung SSV-Gehäuse. Die Elf-Mann-Abwehr der Gastgeber warf sich aber mit vollem Körpereinsatz in die Angriffsversuche des Drittligisten. Dem Offensivspiel der Gäste fehlte es entweder an Passgenauigkeit oder an der Konsequenz beim Torabschluss. Die Saarlouiser Torhüter, Sascha Kilper in der ersten Halbzeit und später Maik Müller-Adams, glänzten öfter mit guten Paraden. Sie hielten das Ergebnis mit 0:6 (0:3) noch beachtlich im Rahmen. "Wenn man bedenkt, dass außer den beiden Treffern von Ufuk Özbek, alle aus Standards resultierten, muss ich meiner Mannschaft heute ein Riesenkompliment machen", sagte SSV-Spielertrainer Angelo Bonsignore. Die einzigen Chancen für die Hausherren hatte Maik Walter. Der mit 19 Treffern Führende der Torschützenliste der Verbandsliga Südwest zeigte aber Nerven. "Egal gegen welchen Verein auch immer, eine von den beiden Hochkarätern muss ich wegmachen", übte Walter Selbstkritik.

Er freute sich aber über die Erfahrung: "Man spielt ja nicht so oft gegen solch ein Top-Team." Trotz des geringen Zuschauerinteresses freute sich der Spielausschussvorsitzende der SSV, Jürgen Rössler: "Wenn man bedenkt, dass es ein Wintertestspiel ist und zudem überall Hallenturniere stattfinden, ist die Besucherzahl in Ordnung. Wir sind zufrieden." Was für den Verbandsligisten ein Höhepunkt des Jahres war, hatte für den Drittligisten reinen Trainingscharakter und stellte einen gelungenen Abschluss des Trainingstages zur Rückrundenvorbereitung dar. FCS-Trainer Jürgen Luginger sagte: "Meine Jungs haben sich heute trotz drei harter Tage mit vielen Einheiten gut bewegt und läuferisch überzeugt. Auf dem schmierigen Geläuf war es heute nicht einfach, guten Fußball zu spielen."

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