Sternstunde der Klaviermusik

Saarlouis · Wolfram Schmitt-Leonardy, Pianist und Klavierprofessor, hat ein einzigartiges Projekt zur Förderung junger, bereits weltweit konzertierender Pianisten ins Leben gerufen. Acht von 400 Bewerbern der Lang-Lang-Foundation erhalten in diesem Jahr mehrfach Unterricht von renommierten Pianisten. Der Start wurde in Saarlouis gemacht. Die Öffentlichkeit wurde überrascht mit zwei gut besuchten Konzerten der Meisterklasse.

 Die Pianisten (von links): Ziemowit Switalski, Axel Trolese, George Harliano, Co Co Ma, Maxim Lando, Lissy Hermelink und Haitin Ning, vorne Wolfram Schmitt-Leonardy.

Die Pianisten (von links): Ziemowit Switalski, Axel Trolese, George Harliano, Co Co Ma, Maxim Lando, Lissy Hermelink und Haitin Ning, vorne Wolfram Schmitt-Leonardy.

Das übertraf die kühnsten Erwartungen: Hellauf begeistert, auch sprachlos reagierten die Besucher, darunter auswärtige Gäste. Mit Unterstützung der Kreismusikschule und des Kulturamts präsentierte Wolfram Schmitt-Leonardy, Professor an der Hochschule für Musik und Theater München und Coach in den Junior Music Camps der Lang-Lang-Foundation, acht hochtalentierte Pianisten , die in einem internationalen Casting aus über 400 Bewerbern ausgewählt wurden, um in den Genuss von Meisterklassen renommierter Pianisten zu kommen.

Alle acht nahmen das Publikum mit auf die in den schönsten Farben leuchtende Entdeckungsreise in bekannte und unbekannte Regionen des Klavierkosmos'. Darunter Maxim Lando aus New York, der bereits 15 Mal in der Carnegie Hall auftrat. Den Jungen muss man erleben! Mit welcher Hingabe und Virtuosität sich der erst 13-Jährige den Flügel untertan macht, ist kaum zu schildern.

Brillant wie auch seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter an diesem Abend, nahm er sich schwierigster Literatur an: dem "Fairy Tale" von Nikolai Medtner sowie dem vierten Satz aus Sergej Prokofjews Sonate Nr. 2 und setzte mit der "Carmen Fantasie" von Vladimir Horowitz eine aufwühlende Zugabe drauf. Genial: Alle Konzertteilnehmer spielten auswendig - hoch emotional und dennoch kontrolliert.

Virtuose Stücke

 Aus New York kommt Maxim Lando, der das Publikum mit enormer Virtuosität faszinierte. Er brachte die Erfahrung aus 15 Konzert in der Carnegie Hall mit nach Saarlouis. Fotos: Erwin Altmeier

Aus New York kommt Maxim Lando, der das Publikum mit enormer Virtuosität faszinierte. Er brachte die Erfahrung aus 15 Konzert in der Carnegie Hall mit nach Saarlouis. Fotos: Erwin Altmeier

Es ist riskant angesichts des Potenzials der anderen sieben Nachwuchspianisten, die alle Weltklasseniveau mitbringen, einen einzigen hervorzuheben. Trotz ihres jugendlichen Alters sind alle Gewinner angesehener internationaler Wettbewerbe und konzertieren bereits in berühmten Konzertsälen, treten als Botschafter der Lang-Lang-Foundation auf und werden von bekannten Orchestern gebucht.

Auch der 14-jährige George Harliono aus Cambridge setzte das Publikum in Erstaunen. Technisch perfekt und musikalisch hochintelligent bereicherte er als letzter der Künstlerriege das Konzert mit der gefürchteten Sonate "Islamey" von Mili Balakirew und Liszts "Les jeux d'eau à la Ville d'Este".

Extrem virtuose Stücke mit lyrischen Passagen boten in Perfektion ebenso Lissy Hermelink, 16, aus Stuttgart, Coco Ma, 15, aus Toronto, Axel Trolese, 18, aus Rom, Knut Nassen, 23, aus Bonn und die Chinesin Haiting Ning, 17. Den Einstieg hatte der 14-jährige Pole Ziemowit Switalski gemacht. Er teilte mit Beethoven "Die Wut über den verloren Groschen", das populäre Rondo a capriccio, und ließ die Sechzehntel über die Klaviertastatur tanzen.

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