Basketball Stehende Ovationen zum Abschied

Saarlouis · „Hari“ hört auf: Die Fans des Basketball-Regionalligsten Saarlouis Sunkings huldigen ihrem König unter dem Korb.

 Er war buchstäblich einer der Größten im Saarlouiser Basketball: 2,04-Hüne Muharem „Hari“ Mujkanovic verabschiedete sich zum zweiten (und wohl letzten) Mal von den Fans der Sunkings.

Er war buchstäblich einer der Größten im Saarlouiser Basketball: 2,04-Hüne Muharem „Hari“ Mujkanovic verabschiedete sich zum zweiten (und wohl letzten) Mal von den Fans der Sunkings.

Foto: Ruppenthal

36 Sekunden sind im letzten Saisonspiel der Saarlouis Sunkings in der Basketball-Regionalliga noch zu spielen, als sich die gut 200 Zuschauer von den Sitzen der Saarlouiser Stadtgartenhalle erheben: Sie huldigen mit ihren Ovationen einem der buchstäblich Größten im Saarlouiser Basketball. Center Muharem „Hari“ Mujkanovic verlässt das Spielfeld, ein letztes Mal winkt und applaudiert der 2,04-Meter-Hüne ins Publikum. Nach dem Rücktritt vom Rücktritt Anfang der Runde ist es für den 30-Jährigen nun ein definitiver Abschied, wie er nach dem 85:77 (46:42)-Sieg über den TV Lich bekräftigt: „Ich kam als unerfahrener 18-Jähriger hierher. Die meisten Leute hier sind wie Familie für mich. Ich lasse mich sicher wieder blicken und versuche, den jungen Spielern zu helfen – aber nicht mehr auf dem Feld“, sagt Mujkanovic mit belegter Stimme.

Zuvor zeigte „Hari“ nochmal seine großen Qualitäten auf dem Feld, als er 4:14 Minuten vor Ende von Trainer Dennis Mouget ein letztes Mal aufs Feld geschickt wurde – so wie er es in etlichen Basketball-Schlachten für die Sunkings und Vorgänger Saarlouis Royals getan hat. Nur zwölf Sekunden vergingen, da durfte Mujkanovic letztmals seine Spezial-Aktion anbringen: Anspiel von Kapitän Ricky Easterling, Hari steht mit dem Rücken zum Korb und trifft aus der Drehung per Hakenwurf zum 81:69. Wenig später folgten seine Punkte acht bis neun zum 83:73. Es waren die letzten im Dress der „Sonnenkönige“.

Deren Verantwortliche huldigten dem Hünen mit warmen Worten: „Hari, wir sind über eine Dekade durch dick und dünn gegangen, sind in dieser Zeit Freunde geworden. Was du hier geleistet hast, ist allererste Sahne“, sagt Manager Hanno Mouget. Und Dieter Kirsch, Basketball-Abteilungsleiter der DJK Roden, lobt: „Seit du uns 2006 als Jugendspieler des ATSV Saarbrücken als großes Talent aufgefallen bist, hast du dich stets vorbildlich in den Dienst des Teams gestellt.“

Das präsentierte sich auch dank Mujkanovic zuletzt mehr denn je als verschworener Haufen. Trotz eines Mini-Kaders holten die Sunkings gegen Lich den 18. Sieg im 28. Spiel und beendeten die Runde als starker Vierter, nachdem zwölf Monate zuvor der Absturz in Liga fünf nur gerade so noch verhindert worden war. Auch Trainer Mouget betonte erneut, dass da etwas gewachsen sei. In den folgenden Gesprächen gilt es für die Verantwortlichen nun, das Gebilde weiter zu festigen. Trotz mäßiger finanzieller Mittel scheint diese Möglichkeit gegeben: Die meisten Spieler, allen voran Topwerfer Ricky Easterling, der zum Abschluss mit 18 Punkten und zehn Vorlagen ein „Double-Double“ hinlegte, bekräftigten, wie wohl sie sich in Saarlouis fühlen und dass sie gerne bleiben möchten – bis auf „Hari“, der sich nun verdientermaßen mehr seiner „richtigen“ Familie widmen kann.

Punkte der Sunkings: Ricky Easterling 18, Samme Unger, Ivan Skrobo je 14, Jack Tisdale 11, Hari Mujkanovic 9, Edgar Schwarz 8, Alan Bedirhanoglu 6, Christpher Koch 4, Luca Meyer 1.

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