Städtebauliche Kehrtwende in Saarlouis

Saarlouis · Saarlouis macht eine städtebauliche Kehrtwende. Der Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt lehnte gestern Abend einstimmig den Bau einer Wohnanlage in der "Neuen Welt" in Picard ab, in der das Bauunternehmen Laux 41 Wohnungen errichten wollte. Zur Wende wird dieser Entscheid durch seine Begründung. Saarlouis dürfe den Punkt der Übersättigung mit derartigem Wohnraum nicht überschreiten, sagte CDU-Fraktionschef Raphael Schäfer . Preise ab 2500 Euro pro Quadratmeter entsprächen nicht dem politischen Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum. Zudem gelte es einer Blase vorzubeugen, mit Blick auf die eines Tages wieder steigenden Kreditzinsen. "Bauvorhaben wie diesem mit über 40 Wohnungen werden wir in Zukunft nicht mehr zustimmen. Wir stellen uns Saarlouis in 20 Jahren anders vor." Schäfer bezog sich auch auf Zahlen aus dem Innenministerium, wonach die Baukosten solcher Wohngebäude bei bis zu 1500 Euro lägen, "alles darüber ist Profit der Investoren".

Der Stadtrat soll der Stadtverwaltung nach dem Beschluss schon am Donnerstag den Auftrag erteilen, einen Bebauungsplan für das Gebiet zu erstellen, in dem auch die Größe von Neubauten geregelt wird.

Stadtplaner Jürgen Baus gab zu bedenken, dass Saarlouis in 50 Jahren zwar rund 100 Bebauungspläne erstellt habe, doch das decke die Fläche von maximal 20 Prozent der Wohn- und Mischgebiete ab. Viele neue Bebauungspläne , das brauche seine Zeit, gab er zu bedenken. SPD-Fraktionschef Peter Demmer schloss sich der Linie von Schäfer an, ebenso Philipp Julien für die Grünen.

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