Stadtentwicklung Städtebau: Saarlouiser Rat denkt um 

Saarlouis · Einstimmig hat sich der Stadtrat Saarlouis am Donnerstagabend von seiner bisherigen städtebaulichen Linie verabschiedet, Neu- und Umbauten ohne allzu große Rücksicht auf den historischen Baubestand zu genehmigen. Die Verantwortung für das Stadtbild sei in der Vergangenheit „nicht so stringent gehandhabt worden, wie es wünschenswert wäre“, sagte CDU-Fraktionschef Raphael Schäfer. „Das möchten große Teile des Stadtrates definitiv nicht mehr. Was vom Stadtbild geblieben sei, müsse geschützt und vererbt werden. Städtebau sei eben auch dem Zeitgeist unterworfen, erklärte Grünen-Fraktionschef Gabriel Mahren.

Gemeint ist vor allem, dass Rat und Stadtverwaltung sich in den vergangenen Jahren in der Regel für große Bauvorhaben ausgesprochen haben, die genehmigt wurden, selbst wenn sie kaum Rücksicht auf den Bestand nahmen. Das war möglich, weil es für die Innenstadt kaum Bebauungspläne gibt. In diesen Fällen wird danach entschieden, ob sich ein Bauvorhaben in die Umgebung einfügt. Diese Umgebung ihrerseits ändert sich durch die Dimensionen neuer Bauten und durch die offene Definition, was genau unter Umgebung zu verstehen sei. Entzündet hat sich der Sichtwechsel genau an einem solchen Umstand.

Ein Gebäude in der Adlerstraße wurde erheblich höher als die Wohngebäude drumherum genehmigt. Jetzt stand eine weitere Genehmigung in gleicher Firsthöhe an. Die städtebauliche Aussagekraft des dazwischen liegenden Hauses Garbsch von 1691 wäre arg gefährdet. Der Rat beschloss nun einen Bebauungsplan, der solche Entwicklungen stoppen soll.

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