Stadtverband für Sport will Flüchtlinge fürs Vereinsleben interessieren

Saarlouis · Im Saarlouiser Kinder-, Jugend- und Familienhaus nutzen acht Vereine die Möglichkeit, Flüchtlingen ihre Angebote schmackhaft zu machen. Eingeladen hatte der Stadtverband für Sport. Die Resonanz war noch etwas spärlich.

 Geschicklichkeit gehört mit zum Angebot des TSV Ford Steinrausch, das demonstrierten (von links) Andreas Julien, Jörg Seitz und Stephanie Jadlowski. Foto: Johannes A. Bodwing

Geschicklichkeit gehört mit zum Angebot des TSV Ford Steinrausch, das demonstrierten (von links) Andreas Julien, Jörg Seitz und Stephanie Jadlowski. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Die Saarlouiser Sportvereine seien Flüchtlingen gegenüber sehr offen, sagte Alexander Guß, Geschäftsführer des Stadtverbandes für Sport Saarlouis . Auf Anregung des SfS präsentierten sich acht Vereine im Saarlouiser Kinder-, Jugend- und Familienhaus in der Lisdorfer Straße. Darunter der TV 1872 Saarlouis mit 16 Sportabteilungen, zu denen auch das Cheerleading gehöre, erklärte Abteilungsleiterin Denise Mißler. Mädchen zwischen sechs und 25 Jahren können bei dieser Mischung aus Bodenturnen, Akrobatik und Tanz mitmachen. Für Flüchtlinge sei das jetzt neu. Die Mitglieder des TSV Ford Steinrausch kommen aus zehn verschiedenen Nationen, sagte der Vorsitzende Andreas Julien. Die Palette reiche von Nordic-Walking über Yoga bis Boule, Radtouren und Gymnastik. "Jeder kann gerne kommen. Hauptsache ist, die Regeln werden eingehalten, und einer springt zum Ball."

Insgesamt aber nutzten die Flüchtlinge die Angebote der Sportvereine noch recht spärlich, hieß es allgemein. Anders sei es bei Leuten, die in ihren Herkunftsländern bereits sportlich im Einsatz waren. "Wir haben zwei Mädchen aus Syrien, die sind schon recht gut", sagte Helmut Schwarz, Vorsitzender des Tischtennisvereins TTSV Saarlouis-Fraulautern . Die DJK Saarlouis-Roden habe einen syrischen Basketballer in der ersten Herrenmannschaft, stellte der Vorsitzende Stefan Engel dar.

"Der erste Schritt ist ein bisschen schwer", meinte Engel zu den Kontakten zwischen Flüchtlingen und Vereinen. Beim DJK erfolge die Verständigung in Englisch und Arabisch. Vertreten waren auch der Judo-Club Ford Saarlouis , die KG Boxen Saarlouis-Fraulautern, der Schachclub SC Rochade Saarlouis und der 1. SC Roden.

Den Rahmen dafür bildete die Veranstaltungsreihe "Wir sind einS(aarlouis)". Die gibt es seit April des Jahres. Eine wichtige Rolle für Kontakte und Integration spielt dabei das Kinder-, Jugend- und Familienhaus, erklärte dessen Leiterin Corinna Bast. Flüchtlingen helfe man beim Übersetzen von Briefen, Unterlagen und Behördengängen. Gemeinsame Aktivitäten wie Kochen stärkten Kontakte und Zusammenhalt. "Es hängt oft an den Sprachbarrieren", sagte Bast. Auch da könnten Vereine einen hilfreichen Rahmen setzen. Jetzt wolle man überlegen, warum die Präsentation nicht die erwartete Resonanz fand. Dann gebe es womöglich eine Wiederholung.

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