Stadtspitze vor Neubesetzung

Saarlouis · Der SPD bliebe nur der Oberbürgermeister: Läuft für CDU, Grüne und FDP alles wie geplant, wird Jamaika bis Jahresmitte alle Chefposten im Rathaus Saarlouis und bei den städtischen Betrieben nach eigenen Vorstellungen besetzt haben.

In den kommenden Wochen wechseln alle wichtigen Positionen an der Spitze der Stadtverwaltung Saarlouis mit Ausnahme des Oberbürgermeisters. Die Amtszeiten von Finanzbürgermeister Klaus Pecina (CDU) und Baubeigeordnetem Manfred Heyer (SPD) enden am 31. Dezember, ebenso die des Geschäftsführers des städtischen Eigenbetriebes GBS, Engelbert Feld. Je nach Gang der Ereignisse wird auch noch der Posten der Geschäftsführerin der Wirtschaftsbetriebe Saarlouis (wbs), Marion Jost frei.

Der Neue bei der GBS wird vom GBS-Aufsichtsrat gewählt. Er setzt sich aus 15 Mitgliedern entsprechend der Stadtratsmehrheit zusammen. Dem Vernehmen nach hat sich die Jamaika-Mehrheit darauf verständigt, den FDP-Fraktionschef und Makler Wolfgang Krichel (59) vorzuschlagen. Ob die SPD einen eigenen Kandidaten präsentiert, ist offen.

Bereits am 27. Juni soll der Rat das Finanz- und das Baudezernat besetzen. Ausgeschrieben wurden die Stellen bislang noch nicht. Als Kandidatin für die Nachfolge von Pecina, dessen Amtszeit der Rat einvernehmlich verlängert hatte, und der soeben das Jubiläum 50 Jahre im öffentlichen Dienst feierte, wird die CDU Marion Jost (55) präsentieren. Die wbs-Geschäftsführerin war für die CDU bei den jüngsten OB-Wahlen angetreten, weil offenbar keiner der Altgedienten gegen Henz antreten mochte. Jost fuhr ein mageres Ergebnis ein. Sie kam auch jetzt als Kandidatin laut SZ-Informationen CDU-intern nur auf ein knappes Ergebnis. Was auch daran lag, dass vier weitere ebenfalls qualifizierte Interessenten aus der CDU-Fraktion gern die Nachfolge von Pecina angetreten hätten.

Dass der Rat mit Jamaika-Mehrheit Manfred Heyer (54) erneut als Baubeigeordneten wählen könnte, gilt als ausgeschlossen. Jamaika aus CDU, Grünen und FDP will in diese Position dem Vernehmen nach gern einen Grünen setzen. Ob dies, wie manche sagen, Gabriel Mahren (57), früherer Umweltdezernent, sein könnte, ist offen. Die SPD wird wohl Heyer vorschlagen, allein schon aus pensionsrechtlichen Gründen.

Zuvor war unter anderem das Hauptamt mit Thomas Jacob als Leiter neu besetzt worden. Sollten die Wahlen jetzt so ausfallen, wie sich abzeichnet, hätte Jamaika alle Führungsposten in der Stadt besetzt, mit Ausnahme dem des OB.

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